27.03.2025
Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #13/2025

Am Dienstag vergangener Woche war ein Mann mit indischer Staatsangehörigkeit gegen Abend auf der Hauptstraße der Ortschaft Herzfelde in Brandenburg unterwegs. Ein anderer Mann sprach ihn der Polizei zufolge an, beleidigte ihn auf rassistische Weise und zeigte dann den Hitlergruß. Am selben Tag saß eine 70jährige Frau in Berlin-Steglitz mit ihrem 44jährigen Neffen im Bus. Ein 36jähriger Mann stieg ein und setzte sich hinter sie. Laut der Polizeimeldung schlug er der Seniorin plötzlich von hinten gegen den Kopf, machte Affengeräusche und beleidigte sie rassistisch. Der Neffe sei dann aufgestanden und habe den Angreifer geschubst. Gegenüber der Polizei, die kurz darauf eintraf, habe der 36jährige behauptet, dass er grundlos ins Gesicht geschlagen worden sei und Nasenbluten habe. Er habe stark nach Alkohol gerochen und habe einem freiwilligen Alkoholtest zugestimmt, der etwa 2,9 Promille ergeben habe. Am Donnerstag vergangene Woche waren zwei 26jährige Frauen in einem Lebensmittelgeschäft in Berlin-Mitte einkaufen. Der Polizeimeldung zufolge warf ihnen ein Mann dort vor, sich an der Kasse vorgedrängelt zu haben. Dann habe er sie rassistisch beleidigt und nach einer von ihnen mit einem Einkaufskorb geschlagen. Am Freitag fuhr eine 14jährige morgens um 7.20 Uhr in Berlin-Pankow in der Straßenbahn. Der Polizei zufolge drängte ein Mann sie zur Seite, spuckte sie an und beleidigte sie dann auf rassistische Weise. Auf Basis einer repräsentativen Umfrage berichtete vergangene Woche der von der Bundesregierung beauftragte Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor, dass mehr als die Hälfte der Angehörigen ethnischer oder religiöser Minderheiten in Deutschland regelmäßig Diskriminierung erlebte. Zum Beispiel berichteten 62 Prozent der schwarzen Männer und 63 Prozent der schwarzen Frauen, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal pro Monat Alltagsdiskriminierung erfahren zu haben.  js