Jungle+ Artikel 27.03.2025
Bei einer Gedenkwanderung in Südspanien wird der Opfer des Massakers von Málaga gedacht

Auf den Spuren des Massakers von Málaga

Jedes Jahr Anfang Februar organisiert der Verein Desbandá entlang der Küste Andalusiens eine Gedenkwanderung. Sie findet auf jener Strecke statt, auf der die Truppen des faschistischen späteren Diktators Francisco Franco im Spanischen Bürgerkrieg ein Massaker an Tausenden Flüchtenden anrichteten.
Reportage
Von Jan Marot

La Desbandá (die Flucht) ist der Name für das Massaker von Málaga, das während des Spanischen Bürgerkriegs auf der Küstenstraße im südlichen Andalusien verübt wurde. In den ersten Fe­bruartagen 1937 bombardierten franquistische Truppen mit Beteiligung der deutschen und italienischen Luftwaffe, der Artillerie von Mussolinis Schwarzhemden und spanischen und deutschen Kriegsschiffen Zehntausende Flüchtende, die von Málaga aus ins weiter östlich gelegene Almería zu gelangen versuchten. Unter ihnen waren viele Familien mit Kindern und anarchis­tische Milizionär:innen. Lange, bis weit nach dem Ende der Franco-Diktatur 1975, herrschte in der spanischen Gesellschaft Schweigen über dieses Kriegsverbrechen.

Der Verein Desbandá hat es sich zur Aufgabe gemacht, an das Massaker zu erinnern. Jährlich, mittlerweile zum neunten Mal, organisiert er Gedenkwanderungen auf der historischen Route. In zehn Etappen entlang der südspanischen Mittelmeerküste wird auf ­einer Strecke von etwa 220 Kilometern der Opfer gedacht. Die diesjährige Gedenkwanderung stand unter dem Motto »Der Marsch der Würde« und war insbesondere den weiblichen Opfern des systematischen Bombardements gewidmet.

»In unseren turbulenten Zeiten des Aufstiegs der extremen Rechten müssen wir wieder ›No pasarán!‹ rufen.« Ángela Rodríguez Rodríguez, Stadträtin von Salobreña

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