Die Obersten Führer liefen mit
Die diesjährige Demonstration zum al-Quds-Tag in Frankfurt am Main wirkte routiniert. Zwei Kleinlaster mit Offenbacher Kennzeichen luden am Samstag bündelweise Palästina-Flaggen und solche der Islamischen Republik Iran ab. Ordner in gelben Warnwesten verteilten sie an die ankommenden Teilnehmer.
Währenddessen lief über die Lautsprecher ein Lied über Palästina vom deutschen Rapper Massiv. Mehr als im Vorjahr schien man auf die Außenwirkung zu achten. Die Teilnehmer wurden vor Beginn des Aufzugs dazu ermahnt, nur die ausgegebenen Parolen zu rufen und auf keinerlei Provokationen einzugehen.
Der al-Quds-Tag wurde vom islamistischen Regime im Iran 1979 als eine seiner ersten Amtshandlungen ins Leben gerufen. Auf der ganzen Welt wird dabei jedes Jahr für die islamische Eroberung Jerusalems (arabisch al-Quds) demonstriert – also für die Zerstörung Israels. Vergangenes Jahr hatte es in Frankfurt mehr Teilnehmer gegeben als in den Jahren zuvor, und das nicht nur aus dem üblichen religiösen schiitischen Milieu – auch manche »Querdenker« und marxistische K-Gruppen waren dabei gewesen.
Vereinzelt waren beim al-Quds-Tag in Frankfurt auch Personen mit Pace-Flaggen sowie bekannte Gesichter aus dem orthodox-marxistischen Milieu der sogenannten Palästina-Solidarität zu sehen.
Diesmal hatte die städtische Versammlungsbehörde den Marsch untersagt. Das Verbot wurde jedoch am Freitag vom Verwaltungsgericht Frankfurt aufgehoben. Geholfen hat dabei womöglich, dass das Netzwerk türkischsprachiger Schiiten um den Offenbacher Moscheeverein Ehl-i Beyt, das die Demonstrationen seit 2015 in Frankfurt organisiert, dieses Jahr nicht mehr offiziell zum al-Quds-Tag aufrief. Stattdessen wurde eine »Großdemo für Gaza und Alawiten in Syrien« angemeldet.
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