17.04.2025
Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #16/2025

Am 4. April sangen Schüler eines Bielefelder Gymnasiums beim Besuch in der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen rassistische Lieder. Die Neue Westfälische Zeitung berichtete, dass einige Jugendliche nach der Führung »Deutschland den Deutschen, Ausländer raus« zur Melodie des Lieds »L’Amour toujours« gegrölt hätten. Wegen rechtsextremer Drohschreiben blieben am 7. April 20 Schulen in Duisburg zur Sicherheit für einen Tag geschlossen. Betroffen waren 18 000 Schülerinnen und Schüler. Zuvor hatte eine Gesamtschule zwei Drohmails erhalten, eine am Freitag und eine am Sonntag. Nachdem die Schulen bereits geschlossen waren, ging, so der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU), eine weitere Mail ein. Der Verfasser habe darin geschrieben, mit seinen ersten beiden Mails habe er lediglich Aufmerksamkeit aufs Schulsystem richten wollen. Am 8. April ist es den Lübecker Nachrichten zufolge in der Lübecker Innenstadt zu einem schwulenfeindlichen Übergriff gekommen. Weil sie Händchen hielten, ist ein schwules Paar demnach gegen zwölf Uhr zunächst von einer 42jährigen Frau beleidigt worden, ihr 50jähriger Begleiter schloss sich dem darauffolgenden Streitgespräch an und schlug einem der beiden plötzlich unvermittelt ins Gesicht. Als einer der beiden Betroffenen gerade mit der Polizei gesprochen habe, sei zudem ein weißer Mercedes vorgefahren, aus dem eine Gruppe Unbekannter ausgestiegen und das Paar ebenfalls schwulenfeindlich beleidigt habe. Am 14. April berichtete das schwule Antigewaltprojekt Maneo, der Schauspieler Basti Fährmann und sein Freund Mark seien in einem Uber auf dem Weg vom Berliner Flughafen in die Stadt schwulenfeindlich beleidigt worden. Fährmann habe seinen Freund vom Flughafen abgeholt. Als die beiden sich auf der Rückbank geküsst hätten, habe der Fahrer zu ihnen gesagt: »Ihr macht das nicht im Auto bei mir.« Zudem habe er sie schwulenfeindlich beschimpft und ihnen mit einer Anzeige gedroht.  pb