Jungle+ Artikel 24.04.2025
Im BSW kommt es zum Machtkampf zwischen Katja Wolf und Sahra Wagenknecht

Eine Partei zerlegt sich

Nach dem Scheitern bei der Bundestagswahl sind die Konflikte im BSW eskaliert. Beim Landesparteitag in Thüringen fordern Wagenknecht-Loyalisten die Landesvorsitzende Katja Wolf heraus.

Beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) könnte es zum Showdown kommen. Diesen Samstag müssen Katja Wolf und Steffen Schütz auf dem Landesparteitag in Thüringen um ihre Vorstandsposten bangen. Herausgefordert werden sie von einer Gruppe um die Landtagsabgeordnete Anke Wirsing, die von Sahra Wagenknecht und dem Rest der Bundesparteiführung nach Kräften unterstützt wird.

Nachdem das BSW bei der Bundestagswahl an der Fünfprozenthürde gescheitert ist, eskalierte der Machtkampf zwischen Wagenknecht und Wolf erneut. Er könnte die Partei spalten und womöglich die thüringische Koalition aus BSW, CDU und SPD gefährden.

Das BSW ficht weiter die Bundes­tags­wahl an. Nachdem die Partei beim Bundesverfassungsgericht mit Eilanträgen gescheitert ist, plant sie nun ein Wahlprüfungsverfahren.

Wolf und Schütz sind Minister in dieser Regierung und gleichzeitig Co-Vorsitzende des Landesverbands. Wirsing und der Psychologe Matthias Bickel wollen letztere Posten übernehmen. Gemeinsam mit ihnen treten der Landtagsabgeordnete Sven Küntzel – für den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden – sowie Robert Henning an, der Geschäftsführer werden will. Henning ist Bürgermeister des kleinen Orts Bleicherode und war gemeinsam mit Wirsing Spitzenkandidat des Thüringer BSW bei der Bundestagswahl. Den Traum vom Bundestagsmandat mussten sie, wie alle beim BSW, vorerst begraben, nun streben sie in der Landespartei eine Führungsposition an. Alle vier gelten als loyale Wagenknecht-Fans. »Ich würde Sahra überallhin folgen«, sagte Wirsing kürzlich der Zeit.

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