Jungle+ Artikel 24.04.2025
Donald Trumps Zollpolitik will die Krisenkosten auf die Handelspartner abwälzen

Die neuen Trumponomics

Wie Donald Trump mittels seiner weithin kritisierten Zollpolitik versucht, die Kosten der Krise den Handelspartnern der USA aufzuhalsen.

Als der US-amerikanische Präsident Donald Trump Anfang April den »Liberation Day« ausrief und einen Zollkrieg gegen den Rest der Welt eröffnete, reagierten die Börsen der Welt mit Kursstürzen. Nach dem »Black Friday« und dem »Panic Monday« sah sich der US-Präsident gezwungen, ein 90tägiges Moratorium über die meisten der eben erst verhängen Zölle zu verkünden. Daraufhin erholten sich die Kurse wieder.

Alles wieder auf Anfang? Das darf bezweifelt werden. Zum einen heißt aufgeschoben nicht aufgehoben. Zum anderen bleiben ein allgemeiner Zoll von zehn Prozent und einige Sonderzölle in Kraft, vor allem aber erhielt ein Land keine Gnadenfrist: Im Zollkrieg mit China hat Trump noch eins draufgesetzt und die Zölle mittlerweile auf bis zu 145 Prozent erhöht. Dem Konflikt zwischen den beiden größten Ökonomien der Welt wohnt allein schon jede Menge Sprengkraft inne, und eine Entspannung ist nicht in Sicht.

Indem Trump die Deindustrialisierung der USA zum Teufelswerk der rücksichtslosen kapitalistischen Partnerländer erklärt, kann er Gewinner und Verlierer des Status quo hinter sich vereinen.

Inzwischen hat der Herr im Weißen Haus zwar einige in China fabrizierte Güter wie Smartphones und Speicherchips von den Sonderzöllen bis auf Weiteres ausgenommen, das ist aber kein Zeichen der Deeskalation. Wie der Konzern Apple, der 87 Prozent seiner I-Phones in China produzieren lässt, sind die meisten US-amerikanischen IT-Konzerne auf Lieferungen aus China angewiesen. Ihnen soll Zeit gegeben werden, sich aus dieser Abhängigkeit zu befreien. Und auch von der chinesischen Führung ist kein Einlenken zu erwarten. Sie ist auf die Konfrontation mit der US-Regierung seit langem vorbereitet.

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