Durch die Kälte hindurch
»Jede Debatte über Erziehungsideale ist nichtig und gleichgültig diesem einen gegenüber, dass Auschwitz nicht sich wiederhole. Es war die Barbarei, gegen die alle Erziehung geht.« In seinem Aufsatz »Erziehung nach Auschwitz« legt Adorno dar, dass Erziehung und Bildung durchdrungen zu sein haben von dem kategorischen Imperativ, Denken und Handeln darauf auszurichten, dass Auschwitz sich nicht wiederhole. Andernfalls befördere die pädagogische Praxis nicht mehr als die prätentiöse und antiintellektuelle Halbbildung, die von sich aus als der »vom Fetischcharakter der Ware ergriffene Geist« zu Ressentiment und Konformismus führt. Und als dem kategorischen Imperativ substantiell verpflichtete sind Erziehung und Bildung für Adorno die zentralen gesellschaftlichen »Gegeninstanzen«, die einer Wiederholung von Auschwitz oder Ähnlichem entgegenarbeiten.
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