Jungle+ Artikel 22.05.2025
Die AfD will Sachsen-Anhalt deutsch denken

Dem Otto Normalnazi Zucker geben

In Sachsen-Anhalt will die AfD der landeseigenen Tourismus-Marketingkampagne den Slogan »#deutschdenken« verpassen.

Geht es nach der AfD, sind neben den einheimischen Rechtsextremen, die bereits in Sachsen-Anhalt wohnen, dort künftig auch als Touristen hauptsächlich deutsche Rechtsextreme erwünscht. Oder etwas unverfänglicher in den Worten des stellvertretenden AfD-Fraktionsvorsitzenden Hans-Thomas Tillschneider gesagt: Man wolle »Sachsen-Anhalt zum Sehnsuchtsort aller deutschen Patrioten machen«.

Daher beabsichtigte die AfD-Landtagsfraktion, der landeseigenen Tourismus-Marketingkampagne einen passenderen Namen zu geben: Aus dem bisher verwendeten Reklame-Hashtag »#moderndenken« sollte »#deutschdenken« werden. So zumindest wollte es ein Antrag von Anfang Mai. Es handelte sich dabei um einen symbolischen Akt, wie er für die Kulturpolitik der AfD typisch ist: Ein nichtssagender austauschbarer Quatschslogan sollte durch einen völkisch-deutschnationalen Quatschslogan ersetzt werden.

Jede noch so bizarre Äußerung von AfD-Politikern wird bereitwillig öffentlich breitgetreten und von Medienhäusern anstandslos versendet und gedruckt, was natürlich Auswirkungen hat.

Die zugrundeliegende Botschaft lautet: deutschnational statt weltoffen, altbacken statt modern, provinziell statt urban. Man hat es stets mit demselben alten vorhersehbaren und streng riechenden »Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein«-Käse zu tun, wenn er auch hie und da in neuer Verpackung daherkommt. »Eine Provokation, die man ernst nehmen sollte«: So kommentierte der Spiegel den Antrag und teilte mit, dass das, »was darin steht, verstört«.

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