Jungle+ Artikel 29.05.2025
Über Andreas Rödders »Republik 21«

Liberal-konservative Sehnsüchte

Mit Andreas Rödders »Denkfabrik Republik 21« tritt erneut ein Projekt an, die Lücke zwischen AfD und Union zu schließen. Die Idee, enttäuschte Liberalkonservative rechts der Union abzuholen, ist bisher immer krachend gescheitert.

»Ohne uns gäbe es die Gefahr, dass enttäuschte Wähler, die eigentlich gar nicht rechts sind, aus Protest extremistische Parteien wählen«, sagte der Ökonom Bernd Lucke 2013, im Interview mit dem Handelsblatt. Drei Monate zuvor hatte er die AfD mitgegründet. Davor war er 33 Jahre lang Mitglied der CDU gewesen. Er selbst sah die AfD als bürgerliche Sammlungsbewegung für enttäuschte Konservative und Liberale, fand es aber »grundsätzlich gut«, wenn jemand die AfD statt der NPD wählen würde. Als er zwei Jahre später den parteiinternen Machtkampf mit den noch weiter rechts stehenden Kräften um Frauke Petry verlor, gründete er alsbald eine neue Partei, die Liberal-Konser­vativen Reformer. Als wiederum Petry 2017 den parteiinternen Machtkampf mit den noch weiter rechts stehenden Kräften um ­Alexander Gauland und Alice Weidel verlor, tat sie es Lucke nach und gründete die Blaue Partei, die ebenfalls eine neue »Heimat für Konservative und Liberale« werden solle, wie sie im Interview mit dem ­Tagesspiegel sagte.

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