Die Uneinigkeit der Regimegegner
»Hallo, hier ist Julija Nawalnaja.« Schnitt. »Hallo an alle, ich bin Ilja Jaschin.« Schnitt. »Hallo Freunde, ich bin Wladimir Kara-Mursa.« So beginnt das kurze Video, in dem die drei wohl bekanntesten russischen Exilpolitiker:innen im vergangenen Herbst zur Teilnahme an einem »Antikriegsmarsch« am 17. November in Berlin aufgerufen hatten.
Die drei stellen darin ihre Vision eines zukünftigen Russlands vor: »Heute möchten wir Ihnen vorschlagen, in die Zukunft zu blicken, von der jeder von uns träumt. Eine Zukunft, in der Russland ein Land ist, das in Frieden mit seinen Nachbarn lebt. Ein Land, das man respektiert, aber vor dem man sich nicht fürchtet. Ein Land, das seinen Bürgern Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit garantiert«, sagen sie darin. »Wir glauben daran, dass eine solche Zukunft möglich ist, und versuchen mit all unseren Kräften, sie näher zu bringen. Ein Mensch steht ihr im Weg: Wladimir Putin.«
Am Marsch der russischen Opposition im November hatte eine anarchistischen Kolonne teilgenommen, was in diesem Milieu für Kontroversen sorgte.
Am Ende waren es gerade einmal um die 2.000 Menschen, die an diesem Antikriegsmarsch teilnahmen. Eine enttäuschende Zahl, wenn man bedenkt, dass Berlin zu einem wichtigen Zentrum exilierter russischer Politiker:innen, Intellektueller und Kulturschaffender geworden ist. Vor der Demonstration war es zu heftigen Diskussionen gekommen, unter anderem um die Frage, welche Flaggen gestattet sein sollen.
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