Jungle+ Artikel 19.06.2025
Tausende Antifaschisten zogen durch Jena

Zurück zur Handarbeit

Mehrere Tausend Antifaschisten zogen am Samstag durch Jena. Der Anlass: Rechtsextreme Gewalt nimmt zu, Repressionen gegen Antifaschisten ebenso. Ein breites Bündnis hatte dazu aufgerufen, die Zerrissenheit der radikalen Linken wurde dennoch deutlich.

»Liebe und Kraft in Untergrund und Haft«, schallte es am Samstag durch die Jenaer Innenstadt. Feuerwerkskörper wurden in die Luft geschossen, Böller geworfen und Pyrotechnik gezündet. Der Rauch bengalischer Fackeln färbte den Platz vor dem Jentower, dem höchsten Gebäude in Ostdeutschland (ohne Berlin), rot: Eine Solidaritätsbekundung für die Opfer staatlicher Repression und rechtsextremer Gewalt. Über 6.000 Menschen kamen in Jena unter dem Motto »Antifa ist notwendig« zusammen. Ein breites Bündnis antifaschistischer Gruppen hatte bundesweit dazu aufgerufen.

Jena als Veranstaltungsort kommt eine doppelte Bedeutung zu. Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe, die Haupttäter des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), stammen von hier, aber auch Maja T. Die antifaschistische Person wurde vor einem Jahr rechtswidrig nach Ungarn ausgeliefert und steht derzeit in Budapest wegen des Vorwurfs der schweren Körperverletzung und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor Gericht.

 Partei-, National- und Territorial­flaggen waren bei der Demonstration in Jena unerwünscht.

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::