11.09.2025

Das Ende des heroischen Zeitalters der Arbeiterbewegung und die Ära eines allseitigen »Post«

Mario Trontis Operaismus

Vor zwei Jahren starb Mario Tronti, der entschiedenste Vertreter des Operaismus, jener neomarxistischen Theorie und sozialen Bewegung, die zu Beginn der sechziger Jahre im hochindustrialisierten Norditalien entstand.

Hintergrund

Von Frank Engster

Der entschiedenste Operaist: Mario Tronti, 2013

Bild:

Wikipedia / senato.it / CC BY 3.0 it

Mario Tronti wurde am 24. Juli 1931 in Rom geboren. Er stammte aus einer Arbeiterfamilie und trat jung in die Kommunistische Partei ein. Er sollte der Parteipolitik ein Leben lang treu bleiben, allerdings treu durch ein »Innerhalb-außerhalb« der Partei.

1961 gehörte er zum Kreis junger linker Intellektueller um Raniero Panzieri, aus dem die Zeitschrift Quaderni rossi hervorging, die Roten Hefte. Obwohl in den fünf Jahren ihres Bestehens nur sechs Nummern erschienen, bildeten sie die Gründungstexte des italienischen Operaismus, auch wenn der zu jener Zeit noch nicht unter diesem Namen firmierte.

Während Raniero Panzieri der Gründungsvater der Quaderni rossi und der »erste Operaist« und Toni Negri der »erste Postoperaist« war, war Mario Tronti der entschiedenste Operaist.