Angst und Schrecken in Wolverhampton
»Wir müssen kämpfen, um unsere Frauen und Kinder zu beschützen«, sagt Jerry, der die Demonstration angemeldet hat. Er raucht eine Zigarette nach der anderen und spricht mit der nervösen Anspannung eines Mannes, der innerlich permanent aufgebracht ist. »Wir haben nichts gegen Flüchtlinge. Echte Flüchtlinge. Aber wir wissen nicht, wer diese Leute sind. Es könnte die albanische Mafia sein!«
Um die 40 Demonstranten sind an diesem verregneten Samstagnachmittag gekommen, um gegen eine Flüchtlingsunterkunft zu demonstrieren. Sie tragen die Flaggen Englands und des Vereinigten Königreichs, »Stop the Boats«-T-Shirts und halten »Schützt die Kinder«-Plakate in die Höhe. Einige Frauen sind darunter, sportlich aussehende Männer mit tätowierten Hälsen sind häufiger vertreten.
Viele Demonstranten treibt eine tiefempfundene Furcht davor um, dass die Mächtigen sich verschworen haben, britische Kinder dem sexuellen Missbrauch durch Flüchtlinge auszuliefern.
Von außen sieht das Hotel »Goldthorn« verlassen aus. Die Fensterläden sind heruntergelassen, Absperrgitter mit »Betreten verboten«-Schildern schließen das Gebäude ein, das an einer vielbefahrenen Straße in einem Industriegebiet von Wolverhampton liegt. Gegenüber steht ein Hindutempel, etwas die Straße runter, hinter dem McDonald’s, der große Wolverhamptoner Sikh-Tempel.
Als später ein dunkelhäutiger Mann aus der Unterkunft kommt und schnell nach hinten über den Parkplatz verschwindet, greift Jerry zum Megaphon. »Hey! Was machst du? Ich hab‘ gehört, die suchen beim Zirkus eine menschliche Kanonenkugel! 50 Pfund die Woche!«
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