Jungle+ Artikel 02.10.2025
Sportswashing – die Ölmonarchie investiert in den E-Sport

Saudi-Arabien lässt spielen

Das Königreich gibt Milliarden für den E-Sport aus und nutzt den Boom der Computerspiel-Wettbewerbe zur eigenen Imagepflege.

Wohl kein anderer Staat ist derzeit auf dem Sportmarkt so aktiv wie das Königreich Saudi-Arabien. Bis zu fünf Milliarden US-Dollar soll der saudische Staatsfonds Public Investment Fund in die professionelle Golf-Tour LIV Golf investiert haben. Die Übernahme des Premier-League-Clubs Newcastle United hat über 400 Millionen Dollar gekostet, weitere mindestens 500 Millionen sind in den vergangenen drei Jahren in Spielertransfers und Infrastruktur geflossen. Für die Verpflichtung von Spielern für die eigene Fußballliga Saudi Pro League wurden allein im Sommer 2023 957 Millionen Dollar an Vereine im Ausland überwiesen, und Rafael Nadal erhält 750 Millionen dafür, dass er als Tennisbotschafter des Landes auftritt – was auch immer das genau heißen mag.

Doch all diese Zahlen verblassen im Vergleich zu den Summen, die Saudi-Arabien im Bereich Gaming und E-Sport ausgibt. 37,8 Milliarden Dollar wolle man investieren, hieß es 2022. Getätigt werden sollten diese Investitionen über eine im Jahr zuvor gegründete Firma namens Savvy Games Group mit Sitz in Riad, die sich zu 100 Prozent in Besitz des Public Investment Fund befindet.

Die Milliardeninvestitionen müssen verstanden werden als Beitrag zur »Vision 2030«, deren Hauptziel es ist, die saudische Wirtschaft zu diversifizieren und mittelfristig unabhängig von den Einnahmen aus Öl- und Gasexporten zu machen.

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