Samstag, 11.09.2021 / 15:29 Uhr

Feuer und Flamme für den Gartentisch

Von
Jörn Schulz

Es war nicht der erste Geburtstag, der auf einer Jungle-Reise gefeiert wurde, aber noch nie ging es so feurig zu. Selbstverständlich gab es Kuchen und Sekt, aber jemand kam auf die an sich gute Idee, der Feier mit einem Tischfeuerwerk eine besondere Note zu geben. Einem vermeintlichen Tischfeuerwerk, das dann deutlich mehr Feuer und Funken versprühte als erwartet. Glücklicherweise hatten wir uns draußen im Garten versammelt. Zu Haar- oder Personenschäden kam es nicht, allerdings erlitt der Gartentisch einige kleinere Verbrennungen.

Manche unserer Leserinnen und Leser glauben vielleicht, so eine Jungle-Reise sei eine ausgedehnte Party, die Redakteure und Redakteurinnen seien ständig besoffen oder anderweitig berauscht und die Fotos von Arbeitssituationen gestellt. Dem ist natürlich nicht so. Wenn Alkohol konsumiert wird, was tatsächlich schon vorgekommen ist, dann auf kultivierte Weise. Zum Beispiel im Rahmen eines Apéro, zu dem uns die WOZ-Redaktion, der wir für ihre Gastfreundschaft und Beratung sehr dankbar sind, nach Zürich eingeladen hatte. Auch die renovierten Redaktionsräume haben wir besichtigt, die – und da konnten wir unseren Neid dann doch nicht ganz verbergen – mit Blick auf die Limmat gelegen sind und von einer Dachterrasse gekrönt werden.

Die Recherchereisen sind nun beendet und die Interviews geführt worden, auch die ständigen Bewohner unserer Domizils haben wir besser kennengelernt. Dabei stellte sich heraus, dass wir wohl auch eine Ausgabe nur über das Dorf hätten machen können, dessen Sozialstruktur und Beziehungsgeflecht weitaus vielfältiger und interessanter sind, als wir bornierten Städter es erwartet hätten. Und wenn wir uns nicht schon für eine beschwingte Extremsportart entschieden gehabt hätten – es gibt hier Wettbewerbe im Schwingen, Sumo-Ringen nach Schweizer Art, der Hauptgewinn ist eine mehr als eine Tonne schwere Kuh. Die wäre in unseren Redaktionsräumen aber ohnehin kaum unterzubringen gewesen.

Langjährige Leser und Leserinnen der Jungle-Reiseblogs werden sich wohl schon gewundert haben, warum es diesmal so wenig cat content gibt. Nun, eine schöne weiße Katze gibt es hier schon, sie kommt aus der Nachbarschaft, schaut aber nur gelegentlich bei uns vorbei, um aus dem mit Wasser gefüllten Schlauchboot zu trinken. Das liegt wohl weniger daran, dass uns erstmals auch ein Hund begleitet; vor diesem zeigt sie keinen allzu großen Respekt. Vermutlich hat sie einfach viel zu viel zu tun, als dass sie sich um uns kümmern könnte, denn hier lohnt sich die Jagd. Es gibt Mäuse, nicht wenige offenbar, die hier im Haus immer mal wieder in die Falle tappen. In eine maüseschonende Falle, sie werden in gebührender Entfernung am Hang ausgesetzt. Schließlich hat ja jeder eine zweite Chance verdient.

Zu unserem Abschlussfestmahl sind Mäuse allerdings nicht willkommen. In der Nachbarschaft gibt es ein kleines Restaurant, das Käsefondue serviert. Und ja, auch über die bemerkenswerte Käsekultur der Schweiz werden Sie am 16. September mehr erfahren. Käse werden wir Ihnen an diesem Tag im ://about blank nicht servieren, stattdessen können Sie etwas über die Linke im zweitreichsten Land der Welt erfahren.