Mittwoch, 15.03.2023 / 21:08 Uhr

Assad und die Nazis

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Mit Assad gegen jüdische Feinde; Kämpfer der SSNP, Bildquelle: Twitter

Bashar al-Assad war einer der ersten Staatsführer, die im Februar 2022, noch in der Nacht als die ersten russischen Truppen gen Kiev marschierten. dem Kreml seine volle Solidarität und Unterstützung erklärte. Nun weilt er erneut bei seinem Waffenbruder und Unterstützer Vladimir Putin in Moskau und gibt bekannt:

Russia was fighting neo-Nazis and "old Nazis" in Ukraine, according to a Russian translation. Without offering evidence, Assad said the West had taken in "old Nazis," and was now giving them support.

Hier spricht ein Kenner der Materie, ganz besonders, was alte Nazis anbelangt, bot Damaskus ihnen doch lange ein Schlupfloch vor Verfolgung. Erst 2017 starb dort der als Kriegsverbrecher gesuchte Alois Brunner, der "unter dem Schutz der politischen Führung (in Syrien stand): Deutschland und andere Länder forderten seine Auslieferung vergeblich. Er soll der syrischen Geheimpolizei als Berater gedient und vor allem die Verhör- und Foltermethoden der Nazis weitergegeben haben.

Der gebürtige Österreicher Brunner diente während des Nationalsozialismus als SS-Hauptsturmführer unter Adolf Eichmann, der die Deportation von Juden aus allen europäischen Ländern organisierte. Brunner selbst wird für die Deportation von fast 130.000 Juden verantwortlich gemacht. In Frankreich wurde er 1954 in Abwesenheit zum Tode verurteilt und 2001 zu lebenslanger Haft. Auch der israelische Geheimdienst Mossad war hinter Brunner her und soll mehrere Male vergeblich versucht haben ihn zu töten."

(Wer mehr wissen mag, wie sehr Nazis und Hitler auch offiziell in Syrien verehrt wurden, dem sei dieser lesenswerte Artikel von Asser Khattab "Swastikas in Damascus" and Herz gelegt)

Während also alte europäische Nazis in Syrien geschützt ihr Leben beenden konnten, engagieren sich auch ganz autochthone seit langem an der Seite Assads:

Seit 2014 kämpft die Syrische Soziale Nationalistische Partei (SSNP) an der Seite der Assad-Regierung. Die Mitglieder zeigen den Hitlergruß und auch das Banner der SSNP erinnert unweigerlich an die Hakenkreuzfahne.(...) Gegründet in den 1930er Jahren träumt die SSNP von einem vereinigten Großsyrien, das sich über weite Teile des Mittleren Ostens erstreckt. Antisemitismus spielt dabei eine wesentliche Rolle: (...) Die Partei bezeichnet jegliche Feinde als 'internal jews'. Im Verlauf des Krieges in Syrien hat die SSNP eine eigene Miliz aufgestellt. Die sogenannte' Adler des Hurrikans werden von der Assad-Regierung bewaffnet.

 

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Italian delegation of the European Solidarity Front with Syrian Army soldiers in Damascus. From ESF website

 

In den letzten Jahren drückten sich außerdem Vertreter allerlei Rechtsparteien in Damaskus die Klinke in die Hand:

The Assad regime has won the support of fascists and far-right nationalist parties and organizations across Europe. These include the National Front (France), Forza Nuova and CasaPound (Italy), Golden Dawn and Black Lilly (Greece), the British National Party (UK) and the National Rebirth of Poland, Falanga and All Polish Youth (Poland).