Freitag, 09.06.2023 / 22:15 Uhr

Frauen sind Opfer des Kriegs im Sudan

Im Sudan begehen beide der Konfliktparteien Verbrechen an Zivilisten, besonders betroffen sind Frauen und Mädchen:

"Was den sudanesischen Frauen widerfährt ist ein ständiger Teufelskreis der Gewalt, aus dem es kein Entkommen gibt. Frauen werden immer wieder vergewaltigt, weil die Straßen nicht sicher sind. Dazu kommen die ständigen Bombardierungen“, sagt Suleima Ishaq gegenüber Qantara.de. "Keine Frau in Khartum ist sicher“, fasst sie die Situation zusammen.

Ishaq leitet in Khartum die "Organisation zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen“, die sich um Vergewaltigungsopfer kümmert. Nach vielen Versuchen, sie zu erreichen, damit sie über die Lage der Frauen im heutigen Krieg im Sudan etwas erzählt, meldet sie sich schließlich vor ein paar Tagen über den Internetnachrichten-Dienst WhatsApp zurück. (...)

Die Milizen richteten in den Häusern ihre Stellungen ein oder übernachteten dort. Wenn die Milizionäre die Frauen noch in Ruhe lassen, nutzten oft später kriminelle Banden ihre Chance in den aufgebrochenen Häuser. Ishaq kennt mindestens drei Fälle von brutalen Gruppenvergewaltigungen.

"Die sexuellen Angriffe haben zugenommen, genauso wie die Verschleppungen von jungen Frauen. Augenzeugen aus den zivilen Nachbarschaftskomitees erzählen, dass sexuelle Gewalt in neuer Rekordhöhe passiere“, schildert Ishaq die Lage in Khartum. "Unser Problem ist, dass wir meistens nicht informiert sind, um den Frauen helfen und ihnen sagen können, wie sie sich verhalten und welche einigermaßen sichere Route sie nehmen sollten, um vom Ort des Geschehens wegzukommen“. Das, sagt sie, sei für ihre Organisation die größte Herausforderung.