Sonntag, 16.03.2025 / 20:46 Uhr

Auch Jesiden in Syrien lehnen syrische Interimsverfassung ab

Protest gegen neue Verfassung in Qamishli, Bildquelle: Arta TV

In Rojava stößt die jüngst vorgestellte syrische Interimsverfassung auf breiten Widerstand.

Der Syrian Democratic Council (SDC) gab in einer Erklärung "our complete rejection of the constitutional declaration submitted by the Interim Government" bekannt. 

Noch am Tag ihrer Verkündigung gingen in verschiedenen Städten in Syrisch-Kurdistan (Rojava) tausende Menschen auf die Straße und demonstrierten gegen die von der HTS-Regierung unterschriebene Interimsverfassung, in der kurdische Existenz mit keinem Wort Erwähnung findet. 

Dazu schrieb Radio Arta:

"Kurdische Aktivisten organisierten einen Marsch und einen Proteststand in Qamishli, um die vorübergehende Verfassungserklärung der Damaskus-Regierung abzulehnen.

 

Die Teilnehmer weisen ihre Ablehnung der Artikel aus, da sie nicht den Wünschen der Kurden in Syrien entspricht, unterstrichen die Notwendigkeit, ein nichtzentralisiertes System anzuerkennen und die Rechte des kurdischen Volkes verfassungsrechtlich zu garantieren."

Auch Frauen demonstrierten in verschiedenen Städten, um gegen die Ungleichstellung in der neuen Verfassung zu protestieren:

Protesters held banners stating, “Any constitution that does not guarantee the rights of women and all communities will not be accepted.”

Ibtisam al-Hassan, spokesperson for Kongra Star—a prominent Kurdish women’s movement in northeast Syria—expressed strong opposition to the declaration. “We reject a constitution that marginalizes women and the communities of northeast Syria,” she told North Press.

Inzwischen haben auch Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen erklärt, sie lehnten die Verfassung in ihrer jetzigen Form entschieden ab, erkläre sie doch islamisches Recht zu ihrer Grundlage.

Auch jesidische Organisationen schlossen sich nun dieser Verurteilung nun an:

A dozen Yazidi associations and unions on Saturday strongly rejected the contents of Syria’s newly-drafted constitutional declaration, which has come under criticism for sidelining Kurds and religious minorities.

“We, the undersigned representatives of Yazidi organizations, associations, and institutions working inside and outside Syria, express our strong condemnation of the contents of the Constitutional Declaration,” read a statement by the Yazidi groups.

They added that the provisions of the interim constitution “constitute a flagrant violation” of several international laws, including the international obligations under the International Covenant on Civil and Political Rights (ICCPR).