Dienstag, 14.10.2025 / 13:38 Uhr

Peace 2025?

Peace Summit in Sharm al Sheikh

Bild:
Wikimedia Commons

Einen Tag nach Freilassung der Geiseln, dürfte die Frage erlaubt sein, was eigentlich die Zukunft eines so genannten Friedenschlusses ist, den keine der beiden kriegführenden Seiten unterschrieben hat und bei dem es maßgeblich um Entwaffnung und de facto Ausschaltung einer der beiden Seiten, nämlich der Hamas, geht, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit in jedes bereit stehende Mikrophon erklärt, sie werde sich nicht entwaffnen lassen.

Nun heißt es, nun ja, da gäbe es noch Klärungsbedarf und wann und wie dies, also die Entwaffnung, geschehen solle, sei größtenteils unklar: 

Sarah Yerkes of the Carnegie Endowment for International Peace tells DW that hopes that US President Donald Trump's plan would bring peace to the Middle East are premature.

"I think this is just one ... very important first step," the Middle East and US foreign policy analyst says, adding that many of the details still need to be "hammered out."

According to Yerkes, the fact that neither Israel nor Hamas joined the summit is an issue.

"There's so many details, including whether or not Hamas will agree to disarm, which is one of the crucial pieces of this that have yet to be decided," she said.

Derweil tauchen in Gaza überall bewaffnete Hamas-Kämpfer auf, metzeln und meucheln sog. Kollaborateure, also Menschen, die sich gegen die Hamas ausgesprochen oder gar organisiert haben und konsolidieren in den Teilen, aus denen sich die IDF zurück gezogen hat, ihre Herrschaft.

Derweil erklärte US-Präsident Donald Trump, nach der Hamas gefragt:

Asked by a journalist aboard Air Force One about reports that Hamas was instituting itself as a police force and shooting rivals, Trump said "they do want to stop the problems, and they've been open about it, and we gave them approval for a period of time".

"You have close to 2 million people going back to buildings that have been demolished, and a lot of bad things can happen. So we want it to be - we want it to be safe. I think it's going to be fine. Who knows for sure," Trump said.

(By the way die Hamas scheint die erste mir bekannte Truppe, die in zivil kämpft und im so genannten Frieden dann in Uniformen herumläuft.)

Man möchte ja jetzt nicht als Spielverderber da stehen, aber wo das alles Peace 2025 sein soll, erschließt sich mir (noch) nicht ganz.

Nachfolgend eine Übersetzung des von den USA, der Türkei, Ägyptens und Katars unterzeichneten Abkommens, das eher eine nette Erklärung und Willensbekundung ist:

"Wir, die Unterzeichnenden, begrüßen das wahrhaft historische Engagement und die Umsetzung des Trump-Friedensabkommens durch alle Parteien, das mehr als zwei Jahre tiefen Leids und Verlustes beendet – und ein neues Kapitel für die Region eröffnet, das von Hoffnung, Sicherheit und einer gemeinsamen Vision für Frieden und Wohlstand geprägt ist.

Wir unterstützen und stehen hinter den aufrichtigen Bemühungen von Präsident Trump, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten zu schaffen. Gemeinsam werden wir dieses Abkommen auf eine Weise umsetzen, die Frieden, Sicherheit, Stabilität und Chancen für alle Völker der Region gewährleistet – sowohl für Palästinenser als auch für Israelis.

Wir verstehen, dass dauerhafter Frieden einer sein wird, in dem sowohl Palästinenser als auch Israelis gedeihen können – mit dem Schutz ihrer grundlegenden Menschenrechte, der Gewährleistung ihrer Sicherheit und der Wahrung ihrer Würde.

Wir bekräftigen, dass sinnvolle Fortschritte durch Zusammenarbeit und anhaltenden Dialog entstehen und dass die Stärkung der Bande zwischen Nationen und Völkern den dauerhaften Interessen des regionalen und globalen Friedens und der Stabilität dient.

Wir erkennen die tiefe historische und spirituelle Bedeutung dieser Region für die Glaubensgemeinschaften an, deren Wurzeln mit dem Land der Region verflochten sind – darunter Christentum, Islam und Judentum. Der Respekt vor diesen heiligen Verbindungen und der Schutz ihrer Kulturerbestätten bleiben ein zentrales Element unseres Engagements für ein friedliches Zusammenleben.

Wir sind vereint in unserer Entschlossenheit, Extremismus und Radikalisierung in all ihren Formen zu beseitigen. Keine Gesellschaft kann gedeihen, wenn Gewalt und Rassismus normalisiert werden oder wenn radikale Ideologien das Gefüge des zivilen Lebens bedrohen. Wir verpflichten uns, die Bedingungen zu bekämpfen, die Extremismus begünstigen, und Bildung, Chancen und gegenseitigen Respekt als Grundlage für dauerhaften Frieden zu fördern.

Wir verpflichten uns hiermit, künftige Streitigkeiten durch diplomatisches Engagement und Verhandlungen statt durch Gewalt oder langwierige Konflikte zu lösen. Wir erkennen an, dass der Nahe Osten keinen anhaltenden Kreislauf aus Kriegen, stockenden Verhandlungen oder der fragmentarischen, unvollständigen oder selektiven Umsetzung erfolgreich ausgehandelter Vereinbarungen überstehen kann. Die Tragödien der vergangenen zwei Jahre müssen als dringende Mahnung dienen, dass zukünftige Generationen Besseres verdienen als die Fehler der Vergangenheit.

Wir streben Toleranz, Würde und Chancengleichheit für jeden Menschen an, damit diese Region ein Ort ist, an dem alle ihre Bestrebungen in Frieden, Sicherheit und wirtschaftlichem Wohlstand verfolgen können – unabhängig von Rasse, Glauben oder ethnischer Herkunft.

Wir verfolgen eine umfassende Vision von Frieden, Sicherheit und gemeinsamem Wohlstand in der Region, die auf den Prinzipien gegenseitigen Respekts und gemeinsamer Bestimmung beruht.

In diesem Geist begrüßen wir die erzielten Fortschritte bei der Schaffung umfassender und dauerhafter Friedensregelungen im Gazastreifen sowie die freundschaftlichen und für beide Seiten vorteilhaften Beziehungen zwischen Israel und seinen regionalen Nachbarn. Wir verpflichten uns, gemeinsam daran zu arbeiten, dieses Vermächtnis umzusetzen und zu bewahren – und institutionelle Grundlagen zu schaffen, auf denen zukünftige Generationen gemeinsam in Frieden gedeihen können."