Von Tunis nach Teheran

Im Irak steigen die Corona-Zahlen wieder und die Regierung verhängt Ausgangssperren:

New lockdown measures came into effect in Iraq Friday as it recorded its highest new coronavirus caseload in 2021 -- double the daily figures from less than a week ago.

Auf der Seite der Organisation Adopt a Revolution erinnert sich Abdallah al-Khateeb an die Anfänger der Proteste gegen das syrische Regime:

 

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Sana'a vor dem Krieg, Bild: Ferdinand Reus, Wikimedia Commons

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„Von der Dämonisierung der Juden bis zur Verherrlichung antisemitischer Terroristen – Teherans aktueller Lehrplan strotzt vor staatlich gefördertem Fanatismus“, schreibt David Weinberg von der Anti-Defamation League in einem neuen Bericht.

 

Iranische Schüler sind dem Hass und der Aufstachelung zur Gewalt gegen die Vereinigten Staaten, Israel und das jüdische Volk ausgesetzt, heißt es in einem Sonderbericht der Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League (ADL), der am 42. Jahrestag der Islamischen Revolution im Iran veröffentlicht wurde.

Es geschieht selten in dieser Weltregion, dass mal wer für all das Geld, dass er sich in die eigenen Taschen geschaufelt hat, zur Rechenschaft gezogen wird und kann durchaus als erfreuliches Novum bezeichnet werden:

Für den Perlentaucher hat Richard Herzinger einen sehr lesenswertes Essay über den Sturz Saddam Husseins 2003, die Fehler US-amerikanischer Außenpolitik und die Folgen, die das alle hatte für Syrien hatte geschrieben:

Am 11. Februar 2011 war es soweit: Der ägyptische Präsident musste zurücktreten. Kairo und der Rest Ägyptens waren abends eine einzige große Party.

Und wir saßen übermüdet Nächte lang und verfolgten die Livebilder auf Al-Jazeera und dem Guardian Blog. Kairo, Tunis, der Jemen, Syrien, Jordanien und selbst Libyen ... man kam damals kaum hinterher, so viel geschah.

Der Student Ahmed Samir wurde bei einem Besuch in seiner Heimat Ägypten verhaftet und vermutlich gefoltert. Vorgeworfen wird ihm die Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung. Samirs Kommilitonen der CEU in Wien kämpfen nun um seine Freilassung.

 

Nicht nur in Istanbul, auch im Irak gehen die Proteste weiter. In verschiedenen Städten des Zweistromlandes fordern Demonstranten die Aufklärung der Morde an bekannten Aktivisten, vor allem an Sajjad al-Iraqi, der Mitte Dezember letzten Jahres getötet wurde:

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Flüchtlinge in Libyen, Bild: Face to Face Africa

 

Zum Iran-Beauftragten seiner Regierung hat US-Präsident Joe Biden einen alten Bekannten ernannt: Robert Malley war Obamas Chefunterhändler bei den Gesprächen über den Atomdeal von Wien im Jahr 2015. Nun soll er dem Wiedereinstieg in das Abkommen, aus dem die USA unter Trump im Jahr 2018 ausgestiegen waren, den Weg bereiten. An der Personalie entzündet sich Kritik, nicht nur bei Republikanern, sondern beispielsweise auch vonseiten der syrischen Opposition.

 

Aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht hat Shaun Henrik Matheson vom staatlichen norwegischen Radiosender NRK P13. In einem Land, in dem es offenbar zu guten Ton des Establishments gehört, zu jeder Gelegenheit sich "israelkritisch" zu äußern, sprach er davon was dür ein Scheissland der jüdische Staat doch sei.