Von Tunis nach Teheran

Im Libanon verschärft ein strikter Lockdown die eh schon extrem prekäre Lage:

The specter of poverty is haunting the majority of the Lebanese — be they poor or wealthy — as they struggle to buy food and basic necessities amid worsening living conditions resulting from a complete lockdown and night curfew that started Jan. 7 and is scheduled to remain in place until Feb. 1, albeit with some exceptions.

Vor zehn Jahren erschienen hier die ersten Beiträge aus Tunesien, der "Hurriya Blog" war entstanden, der heute sein zehnjähriges Bestehen begeht. Leider sind ältere Beiträge nur noch über die "Wayback-Machine" einzusehen.

f
Kairo im Februar 2011, Bild: Wikimedia Commons

 

In Tunesien wächst zehn Jahre nach dem Sturz der Ben Ali Diktatur der Unmut über Korruption, mangelnden ökonomischen Fortschritt und ein reformunfähiges politisches Establishment.

Auch auf sozialen Medien setzt sich ein Trend fort, der seit einiger Zeit in der arabischen Welt beobachtet wird:

Arab social media witnessed a 20% decline in negative attitudes towards normalization with Israel during the past four months, the Strategic Affairs Ministry reported in a new study. 

Die europäischen Hoffnungen, dass es unter dem neuen US-Präsidenten zu einer raschen Rückkehr zum Atomdeal kommen könnte, werden wohl enttäuscht werden.

 

f
Bildquelle: Wikicommons

 

Während er im Nahen Osten zwar noch immer, wie erst erst vor wenigen Tagen in der irakischen Hauptstadt Bagdad Terroranschläge durchzuführen vermag, hat der IS in der Region doch schon seit langem seinen Zenit überschritten.

Umso mehr bemüht er sich, anderswo Fuß zu fassen und erneut eines seiner Terrorkalifate zu errichten. Besonders Afrika steht im Fokus, Neben Mali und Ostafrika scheint dieser Versuch, sehr zum Leid der dortigen Bevölkerung, nun in Mosambik erfolgreich.

In der selbstverliebten „Hauptstadt des interreligiösen Dialogs“, wie es im Hamburger Koalitionsvertrag heißt, residiert an der repräsentativen Adresse „Schöne Aussicht“ die nach Eigenaussage kontinentaleuropäische Vertretung der höchsten theologischen Autoritäten des imamitischen Islams.

 

Die Lage für die vom Islamischen Staat verfolgte Minderheit im Irak ist immer noch so aussichtslos, dass die Selbstmordrate unter Jesiden drastisch ansteigt.

Für hunderttausende von Jesidinnen und Jesiden im Nordirak begann am 1. Januar das siebte Jahr in Flüchtlings-Camps für Binnenvertriebene („internal displaced“). So lange ist es her, seit 2014 der Islamische Staat über das von ihnen bewohnte Sinjar Gebirge herfiel, Tausende ermordete und über sechstausend Mädchen und Frauen in die Sklaverei verschleppte.

Seit gestern herrscht ein knallharter Lockdown in Israel. Ich habe meine Tochter zurück zu ihrer Mutter gebracht und durfte mich dazu mehr als einen Kilometer vom Haus wegbewegen. Tatsächlich waren die Straßen relativ leer und erstmals wird an den Straßensperren der Polizei auch tatsächlich kontrolliert. Zwischen Ramle-TA-Afula-TA stand ich im Bus insgesamt fünf Mal für jeweils ca. zehn Minuten in einer durch Straßensperren entstandenen Stauung. Busse waren relativ leer.

In vielen Ländern dürften die gestrigen Bilder aus Washington für gute Stimmung gesorgt haben: Ob in Nordkorea, Teheran oder Moskau.

Aber nirgends feierte man wohl mit so viel Schadenfreude wie in der Türkei: