Rechter Alltag in Deutschland

Deutsches Haus #43

Protokoll rassistischer und antisemitischer Übergriffe.

Wie der Tagesspiegel berichtete, kam es am 19. Oktober im Berliner Stadtteil Hellersdorf zu einem rassistischen Angriff. Ein unbekannter Täter beleidigte im U-Bahn­hof Cottbusser Platz einen 27jährigen auf rassistische Weise und stieß ihn auf eine Treppe. Der 27jährige verletzte sich bei dem Sturz an Stirn und Nase. Rettungskräfte brachten ihn in eine Klinik, wo er ambulant behandelt wurde. Der Staatsschutz ermittelt.

Am 17. Oktober zeigte ein 21jähriger Mann im Berliner Stadtteil Mitte den Hitlergruß und sang die deutsche Nationalhymne mit abgewandeltem antisemitischem Text. Im Polizeigewahrsam zeigte er vor einem Polizisten mit Migrationshintergrund erneut den Hitlergruß. Der Staatsschutz ermittelt. Das meldete die Berliner Polizei.

Am selben Tag beleidigte im Berliner Stadtteil Kreuzberg ein 29jähriger Mann einem Bericht des Tagesspiegel zufolge einen 34jährigen auf antisemitische Weise und versuchte, ihn zu attackieren. Der Staatsschutz ermittelt.

Am selben Tag hielt die Polizei im sächsischen Döbeln der Berliner Zeitung zufolge eine selbsternannte Bürgerwehr auf, die nach eigenen Angaben zuvor mehrere »nach Cannabis riechende Ausländer« verjagt hatte. Die Männer trugen Westen mit dem Aufdruck »Schutzzone«. Die Polizei ermittelt.

Wie der Westdeutsche Rundfunk auf seiner Website berichtete, griffen am 15. Oktober in Borken (Nordrhein-Westfalen) sechs Unbekannte einen 17jährigen aus Guinea an und verletzten ihn schwer. Erst als sich ein Radfahrer näherte, flüchteten sie. Der Staatsschutz ermittelt, weil ein »fremdenfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen werden« könne.

Wie der Nord­kurier am 13. Oktober meldete, beschmierten Unbekannte in Neu­strelitz (Mecklenburg-Vorpommern) eine Informationstafel mit antisemitischen Botschaften und Hakenkreuzen. Zudem hinterließen sie weitere Hakenkreuze auf zwei Bänken neben einem jüdischen Gedenkstein. Die Polizei ermittelt.

In München (Bayern) schrie am 12. Oktober ein 67jähriger nach Angaben der Abendzeitung zwei Männern, die sich auf dem Weg zur Synagoge befanden, »Scheißvolk! Scheißreligion!« entgegen, woraufhin er festgenommen wurde. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Am Rande einer Gedenkveranstaltung am 11. Oktober in Chemnitz (Sachsen) für die Opfer des antisemitischen Anschlags in Halle, die vor dem Sabbatgottesdienst stattfand, zeigte ein Fahrgast einer vorbeifahrenden Straßenbahn den Hitlergruß. Das berichtete die Freie Presse. Die Polizei leitete Ermittlungen ein.