Die Opfer von Hanau

Minderheit und Fremde?

Ein fremdenfeindlicher Anschlag, der auf Minderheiten ziele, sei Hanau gewesen, liest man dieser Tage.  Und außerdem wären die Opfer ja Muslime. Versuch einer kleinen Richtigstellung.

 

Dauernd liest man dieser Tage, das Blutbad in Hanau habe eine Minderheit getroffen und sei fremdenfeindlich gewesen.

Kann mir jemand helfen und erklären, um welche Minderheit es sich da genau handelt und was sie zu Fremden macht?

Das hessische Landeskriminalamt hat inzwischen die Nationalitäten der Opfer bekannt gegeben: Drei sind deutsche Staatsbürger, zwei türkische, eines hat die rumänische und eines die bulgarische Staatsangehörigkeit. Eine weitere Person kommt aus Bosnien-Herzegowina und hat sowohl einen deutschen als auch afghanischen Pass.

Außerdem scheint die Mehrheit aller Opfer entweder in Deutschland geboren oder aufgewachsen zu sein. Die anderen kamen laut Hessenschau als Jugendlichen ins Land.

Es wäre deshalb schön, alle, die in den nächsten Tagen ganz gut gemeint die Worte "Minderheit" und "Fremdenfeindlichkeit" in den Mund nehmen, um ihrer Betroffenheit Ausdruck zu verleihen, beantworteten zuerst obige Frage.

Aber das wird natürlich nicht geschehen.

Instrumentalisierung durch Islamverbände

Diese Zeilen hatte ich kaum auf meinem fb account veröffentlicht, da kam auch schon der Hinweis, auch Islamverbände instrumentalisierten die Opfer für sich. Ja tun sie. Hier meine Antwort:

Die Islamverbände können die Opfer von Hanau und anderswo so effektiv für sich nur vereinnahmen, weil seit Jahren in diesem Land jeder, der irgendwie aus dem Nahen Osten stammt und keiner anderen Religion angehört als "muslimischer Mitbürger" oder so tituliert und behandelt wird. ('Was denkst Du über Sure 7 im Koran so als Muslime'? 'Sorry habe da noch nie reingeschaut in dieses Buch')

So erst kommen Leute auf die Idee, bei den Opfern handele es sich ganz selbstverständlich um Muslime, auch weil im Zweifelsfall niemand sie je gefragt hat, ob sie sich eigentlich selbst so bezeichnen und entsprechend erinnert werden möchten. 

Das wiederum heißt im Umkehrschluss keineswegs, dass Täter wie Tobias R., die ja dieses Narrativ auch verinnerlicht haben, solche Menschen nicht auch erschießen, weil sie sie als "Muslime" wahrnehmen.

Gesellschaftlich akzeptierter Wahnsinn

Irrerweise kann es einem dieser Tage also passieren, dass, nur weil die eigenen Eltern im Irak, der Türkei oder anderswo geboren wurden und irgendwann nach Deutschland kamen, man hier aufwuchs und sich vielleicht Null für Religion interessiert, irgend ein faschistischer Drecksack einen über Haufen schießt, weil er gelesen hat, Muslime trieben die Islamisierung Deutschlands voran, seien kriminell und folgten der Scharia

Und dann kommt auch noch irgend ein Imam und nutzt das Ganze für seine Zwecke.

Wenn über Irrsinn und psychische Krankheit dieser Tage viel gesprochen wird, nun das ist auch völliger Wahnsinn und zwar ein gesellschaftlich weitgehend akzeptierter.

Solange die Diskussion derart verkorkst verläuft, wird es auch genau so weitergehen und plötzlich der Herr Mazyek, Vorsitzender eines deutschen e. V. namens Zentralrat der Muslime mit ein paar tausend Mitgliedern, zum Sprecher irgendwelcher Leute erkoren, die abends einfach nur eine Shisha rauchen und dabei nicht erschossen werden wollten.

Zu all dem passt natürlich noch diese Meldung:

Bei der Gedenkveranstaltung in Hanau, zu der unter anderem der türkische Botschafter geladen war, drängelte so viel Prominenz auf der Bühne, dass es für den Vater eines Getöteten keinen Platz mehr gab:

"Ferhats Vater hätte gerne bei der Gedenkveranstaltung am Donnerstagabend auf der Bühne gestanden, neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Er sei, berichtet der hessische SPD-Landtagsabgeordnete Turgut Yüksel, abgewiesen worden. Da oben sei es dann zu voll."