Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #32/2020

<p>Wie aus einem Bericht der Münchner Polizei (Bayern) vom 29. Juli hervorgeht, rempelte eine Unbekannte am 15.</p>

Wie aus einem Bericht der Münchner Polizei (Bayern) vom 29. Juli hervorgeht, rempelte eine Unbekannte am 15. Juli auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Josephsplatz eine 27jährige Chinesin an, schubste sie und stellte ihr ein Bein. Zudem beleidigte die Angreiferin die Frau in englischer Sprache auf rassistische Weise, forderte sie auf, nach China zurückzukehren und fügte das Wort »Coronavirus« hinzu. Daraufhin kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Frauen, Augenzeugen schritten schlichtend ein. Die Unbekannte verließ anschließend den U-Bahnhof. Wie die Polizei in Dresden (Sachsen) am 28. Juli berichtete, fuhren eine 21jährige Iranerin und ein 26jähriger Iraner am Vortag in einer Straßenbahn in Richtung des Stadtteils Prohlis. Der 64jährige Fahrer der Bahn drehte sich zu den beiden um und warf der Frau Luftküsse zu. Der junge Mann gab ihm mit einer Geste zu verstehen, dies zu unterlassen. Daraufhin öffnete der 64jährige die Tür der Fahrerkabine und beschimpfte die beiden auf rassistische Weise. Sie verließen das Fahrzeug an der Haltestelle Lohrmannstraße und verständigten die Polizei. Der Staatsschutz ermittelt. Wie die Berliner Polizei am 28. Juli berichtete, urinierten am Abend des Vortags zwei Männer in einen Hauseingang im Bezirk Lichtenberg. Ein 27jähriger Passant bemerkte sie und forderte die beiden auf, dies zu unterlassen. Daraufhin beleidigten sie ihn auf rassistische Weise und bedrohten ihn. Anschließend liefen die beiden alkoholisierten Männer weiter. Alarmierte Polizeibeamte machten sie in der Nähe ausfindig und nahmen sie in Gewahrsam. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Einem Bericht der Polizei in Münchnen (Bayern) vom 28. Juli zufolge lösten Beamte am frühen Morgen des 24. Juli eine Ansammlung von über 100 Personen im Stadtteil Isarvorstadt auf. Ein 56jähriger Mann grölte am Einsatzort rassistische Parolen. Da er den Beamten seinen Namen nicht nennen wollte und gegen eine Durchsuchung Widerstand leistete, nahmen die Polizisten ihn fest und brachten ihn auf die Wache. Dort beschimpfte der Festgenommene einen 23jährigen, der sich in anderer Sache in der Polizeistation befand, wegen dessen Hautfarbe auf rassistische Weise. Zudem beleidigte er mehrere Beamte, leistete weiterhin Widerstand und verletzte einen Polizisten leicht. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen mehrerer Beleidigungsdelikte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung gegen den 56jährigen. mst