Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #1/2021

<p>Wie aus einer Meldung der Berliner Polizei hervorgeht, beobachtete ein Mann in der Nacht auf den 28.</p>

Wie aus einer Meldung der Berliner Polizei hervorgeht, beobachtete ein Mann in der Nacht auf den 28. Dezember im Stadtteil Falkenhagener Feld einen anderen Mann, der nationalsozialistische und rassistische Parolen rief. Der Zeuge alarmierte die Polizei. Angerückte Beamte machten den 47jährigen Verdächtigen in der Nähe ausfindig und stellten seine Personalien fest. Auch dabei gab der alkoholisierte Mann eine na­tionalsozialistische Parole von sich. Gegen ihn erging eine Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Wie das Polizeipräsidium Neubrandenburg am 24. Dezember mitteilte, beschmierten unbekannte Täter in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) eine Gedenkstele mit schwarzer Farbe. Das Mahnmal erinnert an die jüdischen Opfer der nationalsozialistischen Pogrome. Zudem traten die Unbekannten gegen die Stele. Angaben der Jüdischen Allgemeinen zufolge war sie im Jahr 1991 schon einmal beschmiert worden. In Wusterhausen / Dosse (Brandenburg) kam es am 23. Dezember zu einem rassistischen Vorfall. Wie der RBB auf seiner Website berichtete, beleidigte ein 30jäh­riger Deutscher vor einem Supermarkt am Marktplatz der Stadt drei Männer wegen ihrer dunklen Hautfarbe auf rassistische Weise. Ein türkischer und ein bulgarischer Jugendlicher mischten sich ein, woraufhin es zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen ihnen und dem 30jährigen kam. Dieser flüchtete in den Supermarkt und hielt von innen die Glastür zu. Einer der Jugendlichen schlug gegen die Scheibe und beschädigte sie, anschließend verließen die beiden den Ort des Geschehens. Alarmierte Polizeibeamte identifizierten sie jedoch später. Die drei Männer, denen die rassistische Beleidigung gegolten hatte, hatten den Marktplatz beim Eintreffen der Polizei bereits verlassen. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Volksverhetzung. Einem ­Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge verunstalteten Unbekannte das Holocaust-Mahnmal in der Gottschedstraße in Leipzig (Sachsen) mit Hakenkreuzen und weiteren Schmierereien. Die Schäden wurden am 21. Dezember entdeckt. Der Staatsschutz ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. mst