Klimawandel und rechte Ideologien

Proben für den Weltuntergang

Seite 3 – Prepper im Weltall
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Der Prepper M. D. Creekmore aus den USA beschreibt die Kriterien für ein perfektes Prepper-Heim auf seinem Blog wie einen Zombiefilm: »Irgendwann ist mir klar geworden, dass im Katastrophenfall die Menschen in den Städten kein Essen oder Trinken mehr bekommen könnten. Dann würden sie hinausströmen, durch die Vor­orte und in unser verschlafenes Dörfchen. Jedes Mittel wäre ihnen recht, um das zu bekommen, was sie brauchen.« Der Zaun um sein zwei Hektar großes Grundstück soll daher nicht nur seine Tiere drinnen, sondern auch fremde Menschen draußen halten.

Das Weltbild auf den Prepper-Blogs erinnert oft an Mad-Max-Filme: Jeder wird für sich selbst kämpfen müssen. Deshalb halten Creekmore und seine Mitstreiter die genauen Standorte ihrer Lager auch geheim.

Silicon-Valley-Libertäre, die Landgüter in Neuseeland aufbauen, glauben genauso an den kommenden Untergang wie mecklenburgische Polizisten, die Raviolidosen und Munition in der Garage horten. Besonders ausgefallen sind space-preppers wie Elon Musk und Jeff Bezos. Beide investieren in die private Raumfahrt mit dem expliziten Ziel, andere Planeten zu kolonisieren, bevor unserer kollabiert.

Mit Blick auf die ökologische Krise klingen solche apokalyptischen Szenarien nicht mehr gänzlich unwahrscheinlich. Fachleute sind uneinig darüber, ob heutige Flüchtlingsbewegungen bereits eine Folge des Klimawandels sind. Sicher ist aber, dass die weitere Verschärfung der Klimakrise zu Fluchtbewegungen führen wird. Ins­besondere aufgrund von Wasserknappheit käme es zu Ernährungskrisen, Konflikten und Migration, betonte der Geschäftsführer des World Resources Institute (WRI), Andrew Steer, anlässlich des vergangene Woche veröffentlichten Sonderberichts des Weltklimarats.