Rollenspiele, Selbstbehauptung und »diese Freuden«. Wie im Spiegel der Nostalgie reflektiert das Werk von Colette die Sehnsüchte und Konflikte unserer Tage. Am Ende dreht sich wieder alles um die Frage, mit wem man seine Zeit verbringen will – und ob Kartäuserkatzen die besseren Ehepartner sind. Zum 150. Geburtstag der französischen Schriftstellerin, Varietékünstlerin und Reporterin.
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Die Metropassagen Seouls sind in Gu Byeong-mos Roman »Frau mit Messer« (»Pagwa«, 2013) ein von Nagelstudios durchzogenes Höllenreich. Es riecht nach Knoblauch und Alkohol.
Die Idee, dass jede Erfahrung von Wissen, Handeln und sogar Leben selbst nur als »Story« zu haben sei, hat einen ideologischen Kern. Dieser drängt auf Mitmachen und Weitermachen dort, wo ein Anhalten dringend nötig wäre, sagt der Literaturwissenschaftler Ansgar Mohnkern. Ein Gespräch über die Macht des Algorithmus, die Theorie der narrativen Ökonomie, die Erzählungen Putins, Trumps und Habecks und darüber, wie der Pflastersteinmoment bei Marcel Proust den Ausweg aus der Krise weisen kann.
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In der Beatles-Ballade »Nowhere Man« (1965) geht es um eine Lebenskrise, Selbstisolation und Orientierungslosigkeit und den, wie man heute sagen würde, akzeptierenden Umgang damit.
Es ist heutzutage unmöglich, bei Ruth Rehmanns Roman »Illusionen« nicht zuerst an die Figurenkonstellation der Großstadt-Saga »Sex and the City« zu denken.
Fremdheitserfahrung, Zugehörigkeit und kultureller Vampirismus sind die Themen der iranischstämmigen US-Regisseurin Ana Lily Amirpour. Auf ihr wunderbares Langfilmdebüt »A Girl Walks Home Alone at Night« (2014) folgt nun ihr neuer Spielfilm »Mona Lisa und der Blutmond«.
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Vom Internisten mit eigener Praxis in bester Stadtlage in Riga zum Funktionär der Impfforschung im Dienst der NS-Rassenhygiene: Uta von Arnim zeichnet in ihrem Buch »Das Institut in Riga« die Karriere des einflussreichen deutschbaltischen Arztes Herbert Bernsdorff nach, der nach dem Krieg als Nazigegner durchging.
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Ein ehemaliges Gefängnis im Zentrum der litauischen Hauptstadt Vilnius ist zum Besuchermagneten geworden. Mit der Installation »Vilnius Put Putin in Prison« ist die heutzutage als Kulturzentrum genutzte Haftanstalt um eine Attraktion reicher. Inga Romanovskienė, die Direktorin der Tourismusagentur Go Vilnius, spricht über die Geschichte des Lukiškės-Gefängnisses, die Solidarität mit der Ukraine und die Kritik an der »Stranger Things«-Zelle.
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Eine Schriftstellerin Anfang 40, alleinerziehende Mutter zweier Söhne, mit Altbauwohnung in Barcelona. Ein Restaurantbesuch katapultiert sie gedanklich zurück in die Schulzeit.