Thomas von der Osten-Sacken

Bei den Wahlen am nächsten Sonntag im Irak wird auch über den Iran abgestimmt, dessen offene und verdeckte Einflussnahme auf immer mehr Widerstand im Land stößt. Die Massendemonstrationen der vergangenen Jahre richteten sich ja nicht nur gegen die korrupte politische Klasse im Irak, sondern auch dezidiert gegen die Islamische Republik. Allerdings kursieren ebenso Aufrufe aus Kreisen der außerparlamentarischen Opposition, die zum Wahlboykott aufrufen. Ob sich also der Unmut an den Urnen nächsten Sonntag wirklich niederschlagen wird, bleibt deshalb abzuwarten.

Wenige Tage vor den Parlamentswahlen im Irak fanden gestern erneut Proteste statt:

Es liest sich alles wie aus einem schlechten Film, ist nur leider blutige Realität. Offenbar hatten die Taliban den Amerikanern angeboten, die Kontrolle in Kabul zu übernehmen. Dieses Angebot wurde abgelehnt. Danach marschierten sie in der afghanischen Hauptstadt ein.

Europa führt Krieg, einen "War on Refugees", bei dem Flüchtlinge sowohl Gegner als auch Waffe sind. Den Preis dafür bezahlen Menschen, die vor Folter, Unterdrückung und Krieg zu fliehen versuchen. Die Profiteure dieses Krieges sind Diktatoren und die Mafia.

 

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Bildquelle: Rawa.org

 

Wie es um den Libanon bestellt ist, zeigt diese Meldung:

Lebanon’s state electricity company has warned that the country may face a “total blackout” by the end of September due to its dwindling fuel reserves. This is despite a deal with Iraq in July that allowed for 1 million tonnes of heavy fuel—unusable in Lebanon but suitable for trade and exchange.

Der Libanon befindet sich einer tiefen Krise, die so übel ist, dass man eigentlich schon von Kollaps sprechen kann. Nun wurde nach über einem Jahr eine neue Regierung vereidigt, die allerdings aus genau jenem Establishment besteht, dass den Libanon in den Ruin betrieben hat. Änderungen sind also kaum oder keine zu erwarten.

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Bildquelle: Twitter

 

Auch in so trüben Zeiten gibt es manchmal positive Meldungen, eine davon ist ganz sicher diese:

Westliche Staaten behandeln die Taliban wie ungezogene Kinder, nicht wie verantwortungsvolle Akteure. Die Machtübergabe in Kabul erscheint inzwischen eher wie eine Naturkatastrophe, nicht eine lange geplante Militäraktion. 

 

Der Vorwurf ist keineswegs neu, sondern wird seit Jahren gegen PKK und ihre syrische Schwesterorganisation PYD erhoben: Sie rekrutierten zwangsweise Kindersoldaten. 2015 wurde sie dehalb ausdrücklich auch von der entsprechenden UN-Behörde kritisiert.

Einiges hat sich in den letzten Jahren geändert am Golf. Vor zwanzig Jahren saßen die größten Unterstützer der Taliban noch in den Arabischen Emiraten und Saudi Arabien, heute ist es das mit ihnen über Kreuz liegende Katar, das sich in Afghanistan profiliert.

In den anderen Golfstaaten verfolgt man die Entwicklung dagegen mit wachsender Panik, schließlich setzt man seit langem nicht mehr auf die islamische oder gar jihadistische Karte sondern unterstützt vor allem In Nordafrika so ungefähr jeden Akteur, der die Muslimbrüder unterdrückt oder schwächt.

Viel wurde heute über den zwanzigsten Jahrestag von 9/11 geschrieben, den, wer hätte sich dies noch vor sechs Monaten vorzustellen vermögen, die Taliban als Regierende in Kabul begehen,