Thomas von der Osten-Sacken

Auch wenn man vorsichtig sein sollte, wenn Parteien in der Region als liberal bezeichnet werden, so ist doch klar, dass sich auch bei diesen Wahlen ein recht klarer Trend durchsetzt: In Nordafrika und dem Nahen Osten befindet sich der Stern der Islamisten am Sinken:

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Quelle: BBC

 

Ein paar Meldung aus Afghanistan, wo nun eine illegitime Regierung an der Macht ist, deren Mitglieder auf allerlei Fahndungslisten stehen.

1. Meldung:

Auf den Twitter Accounts aus dem Panjshir Tal, wo sich der bewaffnete Widerstand gegen die Taliban organisiert werden

Ausgerechnet Pakistan hat sich der deutsche Außenminister ausgesucht, um der Welt Lehren aus der Geschichte zu präsentieren. Grund für einen offenen Brief.

 

Sehr geehrter Herr Bundesaußenminister Heiko Maas,

ich hoffe, dies ist ein letzter offener Brief, den ich Ihnen schreibe.

Eine Grafik, was den Taliban so durch die Kapitulation westlicher Truppen und der afghanischen Armee an Waffen in die Hände gefallen ist. 

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Bin Laden als Freiheitskämpfer, Washington Post aus dem Dezember 1993

 

Recht kurzfristig wurde ich von der Gruppe "Emanzipation und Frieden" gebeten, ein paar Gedanken und erste Einschätzungen zu dem Afghanistan Desaster vorzutragen,

Wer mag, kann sie hier als Podcast anhören.

Im unwegsamen Panjshir Tal nördlich von Kabul organisiert sich nicht nur Widerstand gegen die Taliban, sondern dort sitzt, der gültigen afghanischen Verfassung zufolge, auch die legitime Regierung. Denn Vizepräsident Amrullah Saleh ist, anders als sein Vorgesetzter, nicht außer Landes geflohen.

In Afghanistan ging es nie um "Western Style Democracy" und US-Militärs sind überzeugt, das Desaster hätte nie so kommen müssen, wie es kam. 

 

Ich werde in letzter Zeit häufig gefragt, wie und wem man wegen Afghanistan spenden soll.

Ich kann es momentan nicht wirklich sagen. Es kursieren so viele Aufrufe, von denen ich sehr viele für entweder Beutelschneiderei oder nicht seriös halte.

Man muss auch nicht SOFORT spenden. Dieser Konflikt und das Elend werden bleiben und eher sehr bald in Vergessenheit geraten, wie so viele Katastrophen zuvor. (Wer denkt heute z. B. noch an Jesidinnen und Jesiden?).

Am 21. August 2013 fand der größte Giftgasangriff seit Saddams Husseins Bombardement der irakisch-kurdischen Stadt Halabja statt. Die Lehre, die alle Despoten, Tyrannen und Warlords aus nichtexistenten roten Linien von damals gelernt haben lautet: Verbünde Dich mit Russland und dem Iran und massakriere möglichst brutal Deine eigene Bevölkerung und Dir geschieht nichts

 

Man nennt sie Ortskräfte, die Afghaninnen und Afghanen, die nun in letzter Minute evakuiert werden sollen und tut so, als sei dies ihr größter Wunsch gewesen.

Eine Tasche dürfen sie mitnehmen ins neue Leben, so es denn eines irgendwo in Deutschland, den USA oder anderswo für sie gibt und sie es schaffen in eines der Flugzeuge, die die so genannten „Ortskräfte“ nun evakuieren. Und in den USA und Europa tun dann alle noch so, als sei dies fast ein Geschenk, bestimmt erwartet man von ihnen noch Dankbarkeit oder so etwas.

2015, hört man, dürfe sich nicht wiederholen. Tut es auch nicht. In Wirklichkeit ist es viel schlimmer.

Panisch hört man nun von Politikern aller Parteien, 2015 dürfe sich angesichts der Totalkapitulation von Kabul auf keinen Fall wiederholen. Was eigentlich meinen sie damit, sollten sie irgend etwas meinen und nicht nur Politsprech angesichts der selbstverursachten Krise absondern?

Gestern erschien dieser Beitrag von Ahmad Massoud, dem Sohn des 2001 von Al Qaida ermordeten Ahmad Schah Massoud in der Washington Post und er spricht eine ganz andere Sprache als die der Kapitulation, die die USA und Europa gerade sprechen: