Gegen Hitlers Bündnis mit der katholischen Kirche und seine historischen Bezüge auf die Antike brachte Heinrich Himmler einen neopaganistischen Hexenmythos in Stellung. Ein geheimer Forschungsauftrag sollte die Drahtzieher der Hexenverfolgung als jüdisch entlarven und einen Hexenkult germanischer Tradition beweisen.
Auf den patriarchalen Hexenwahn antworteten die Feministinnen der zweiten Frauenbewegung mit gegenmythologischer Überhöhung. Unter veränderten Vorzeichen kehrt der Hexenmythos heutzutage als stilisierter Urtyp der Queerness zurück.
Obwohl die Geschichtswissenschaft Hexenmythen längst widerlegt hat, erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Manche identifizieren sich mit den Zauberinnen, andere wollen wieder auf Hexenjagd gehen.
Zu Trumps Gefolgschaft gehören evangelikale Christen, die einen fundamentalistisch-christlichen Staat anstreben. So auch der Prediger Lance Wallnau, der Kamala Harris für eine Hexe hält.