Beiträge zu Postkolonialismus

Afrikanische Skulptur in der Ausstellung »Mission Dakar–Djibouti (1931–1933): Contre-enquêtes« (l.); Teilnehmer der Mission Dakar–Djibouti im Trocadéro-Museum für Ethnographie
2025/25 dschungel Das Musée du Quai Branly betreibt Provenienzforschung in eigener Sache

Ermittlungen im Fall »Dakar–Djibouti 1931«

Späte Korrekturen einer kolonialen Appropriation und die Schwierigkeiten der Wiedergutmachung: Eine Ausstellung in Paris widmet sich der umfassenden Afrika-Expedition, über die Michel Leiris in seinem klassischen Werk »Phantom Afrika« nachdachte.
Erst verehrt, dann bekehrt. Pankaj Mishra, 2015
2025/23 dschungel Eine Rezension von Pankaj Mishras Buch »Die Welt nach Gaza«

Jungle+ Artikel Ansichten eines Konvertiten

Der indische Essayist Pankaj Mishra, der für den »New Yorker« und den »Guardian« regelmäßig über Indien, Afghanistan und China berichtet, hat sich nun den israelisch-palästinensischen Konflikt vorgenommen. In dem Buch »Die Welt nach Gaza« schildert er seine Wandlung vom Bewunderer zum glühenden Gegner des jüdischen Staats. Was den Essay so aufschlussreich macht, ist der Umstand, dass der Autor sämtliche Missverständnisse der postkolonialen Linken in Bezug auf die Gründung Israels und den Kampf der Palästinenser übernimmt und weiterträgt.
Gegen jeden Antisemitismus. Ein Protest in München am 1. Mai
2025/19 Inland Antifaschistische Gruppen berichten, wie sie auf den Antisemitismus in der radikalen Linken reagieren

Jungle+ Artikel Antisemitismuskritische Intervention

Lange schien es in weiten Teilen der hiesigen radikalen Linken einigermaßen klar zu sein: Die Existenz des einzigen jüdischen Staats steht nicht zur Debatte. Mit dem 7. Oktober 2023 hat sich das schlagartig geändert. Während israelbezogener Antisemitismus wieder salonfähig wurde, wirkten antisemitismuskritische Gruppen anfangs ohn­mächtig. Die »Jungle World« sprach mit antifaschistischen Gruppen aus ganz Deutschland über die Situation.
Aktenordner mit Dokumenten, die den ­industriellen Judenmord belegten, auf dem Richtertisch des ­ersten ­Auschwitz-Prozesses, 20. ­Dezember 1963 in Frankfurt am Main
2025/19 dschungel Wie sich rechter und linker Revisionismus berühren – Essay aus dem Buch »Rechter Revisionismus in Deutschland«

Jungle+ Artikel »Nationalmasochismus« und »jüdisches Privileg«

Die Behauptung, dass die kritische Beschäftigung mit den Verbrechen des National­sozialismus fremden Mächten dazu diene, Deutschland kleinzuhalten, bildet den ideologischen Kern des neurechten Geschichtsrevisionismus. Unternahm Ernst Nolte 1987 den Versuch, die deutschen Verbrechen durch den Verweis auf stalinistische zu relativieren, versuchen linke Vertreter postkolonialer Theorien neuerdings die Singularität des Holocaust unter Bezugnahme auf die Kolonialverbrechen in Zweifel zu ziehen. Im Kampf gegen das »provinzielle« Geschichtsbilds der Bundesrepublik treffen sich Linke und Rechte genauso wie in der ablehnenden Haltung zu Israel als dem angeblichen Profiteur eines »Schuldkults«.
Gedenkveranstaltung an die Befreiung des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück am 3. Mai
2025/19 Thema Die deutsche Schlussstrichdebatte hat eine postkoloniale Entsprechung bekommen

Die Schuld der Schuldlosen

Der Versuch von rechts, die Shoah mit Verweis auf die Verbrechen des Stalinismus zu relativieren, dient der Verteidigung deutschen Nationalstolzes. Die postkoloniale Relativierung der Shoah durch die Einbettung in Kolonialverbrechen hingegen dient der Rechtfertigung des eliminatorischen Antisemitismus der Hamas.
Flur in der Kunstakademie Düsseldorf
2025/16 dschungel Initiativen gegen Antisemitismus an deutschen Kunsthochschulen

»Heute wird gelernt, dass Israelhass ›en vogue‹ ist«

Besonders schlimm grassiert der Antizionismus im Kulturbetrieb – seinen Anfang nimmt dieser nicht selten an Kunsthochschulen. Doch dort gründen sich in jüngster Zeit immer mehr Initiativen, die dem antisemitischen Konsens trotzen, beispielsweise an der Kunstakademie Düsseldorf.
Sitzt auf Podien, wenn sie nicht gerade zum »­vertraulichen« Abendessen im Auswärtigen Amt geladen ist. Emilia Roig auf der Phil. Cologne, 2023
2025/09 dschungel Mit Topf­pflanzen reden: Die esoterischen Ein­lassungen der Antizionistin Emilia Roig

Jungle+ Artikel Das Private als Verkaufsargument

Eigentlich denkt man, dass sich Emilia Roigs jüngstes Buch »Lieben« eben um die Liebe dreht. Doch die zuletzt vor allem durch Anti-Israel-Tiraden auffallende Autorin und Aktivistin ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich obskuren linksalternativen Lieblingsthemen anzudienen und sich nebenbei als besonders nahbar und gefühlvoll zu inszenieren.
Kritiker Fanons und seiner revolutionsromantischen Fans: Albert Memmi, undatiertes Foto
2025/06 Hintergrund Die Kritik des französisch-tunesischen Schriftstellers Albert Memmi am Antikolonialismus Frantz Fanons

Jungle+ Artikel Selbstverleugnung und Befreiung

Zur Hochzeit der antiimperialistischen Begeisterung für Frantz Fanon Anfang der siebziger Jahre kritisierte der französisch-tunesische Schrift­steller Albert Memmi dessen universalistischen Antikolonialismus. Dazu veranlasst hatten Memmi unter anderem die Erfahrung der Shoah und des zeitgenössischen Antisemitismus im postkolonialen Tunesien.
Kampf gegen Islamisten, IDF-Soldat in einem Tunnel in Gaza, 13. September 2024
2025/01 Hintergrund Was von dem Völkermordvorwurf gegen Israel zu halten ist, den einige Holocaust- und Genozidforscher ­erheben

Agitprop mit Genozid

Ein kleiner Kreis von Holocaust- und Genozidforschern bemüht sich unermüdlich vor den UN, in der Presse und den sozialen Medien, Israel mit verzerrenden historischen Analogien und einseitigen Darstellungen einen Genozid an den Palästinensern im Gaza-Streifen anzuhängen.
Spielbrett vor dem Kopf. Für wie problematisch die Settler Colonial Studies wohl das Spiel »Die Siedler von Catan« halten?
2024/45 dschungel Der Autor Adam Kirsch kritisiert die Settler Colonial Studies

Jungle+ Artikel Paradigma des Siedlerkolonialismus

In den Settler Colonial Studies gilt Israel als Paradebeispiel des »Siedlerkolonialismus«. Dieses aktivistische Konzept, nach dem sogar die Verleihung von Staatsbürgerrechten an Indigene als »genozidal« gilt, hat sich der Autor Adam Kirsch für sein neues Buch angenommen.
2024/41 Thema Pierre-André Taguieff, Buchautor, im Gespräch über linken Antizionismus

Jungle+ Artikel »Anti­imperialistisch und anti­republikanisch«

Anfang der nuller Jahre prägte Pierre-André Taguieff den Begriff des »islamo-gauchisme«, mit dem er die Hinwendung französischer Linker zum Islam als vermeintlicher Religion der Unterdrückten beschrieb. Die »Jungle World« sprach mit dem Antisemitismus­kritiker über den Zusammenhang zwischen dem gegenwärtigen Antizionismus und einer dekolonialen Tradition in der französischen Linken.
Joseph Conrad (1857–1924)
2024/32 dschungel Joseph Conrad wird als Kritiker des russischen Despotismus entdeckt

»There is worse to come«

Der vor 100 Jahren verstorbene polnisch-britische Schriftsteller Joseph Conrad hat nicht nur die Kolonialgewalt der Europäer angeklagt, sondern auch die imperial-kolonialistische Herrschaft Russlands. Auch die Komplizenschaft des Deutschen Reichs findet sich bei ihm beschrieben.
Beratungen während der Pandemie: Andreas Görgen und Claudia Roth, 16. Februar 2022
2024/25 dschungel Porträt des Kulturpolitikmanagers Andreas Görgen

Jungle+ Artikel Im Schatten von Claudia Roth

Andreas Görgen beriet schon Julian Nida-Rümelin und Frank-Walter Steinmeier. Als Ministerialdirektor der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien lenkt der Jurist die deutsche Kulturpolitik und riet auch davon ab, israelfeindliche Aktivisten von der Documenta auszuschließen.
Am 7. Oktober. Ein Satellitenbild zeigt die Brände in den an den Gaza­-Streifen ­angrenzenden Kibbuzim
2024/24 dschungel Ron Leshems Buch »Feuer« über den 7. Oktober

Jungle+ Artikel Eine Flut der Grausamkeit

In seinem Buch »Feuer« legt der israelische Schriftsteller Ron Leshem eine Chronik des 7. Oktober vor, analysiert die Faszination von Linken für die Hamas sowie den Islamismus und geht auch darauf ein, wie verheerend falsch die Regierung Netanyahu die Bedrohung aus dem Gaza-Streifen eingeschätzt hat.