Beiträge zu Punk

Rebel Girls. Aufnahme im »Club 100« in London, 1981 (l.), Riot Grrrl Zines (o. r.), die Band Bikini Kill in den frühen Neunzigern (u. r.)
2025/15 Disko Punk stellt das Scheitern in den Vordergrund

Musik als Zerstörung

Punk ist destruktiv und richtet sich gegen Autoritäten und das Selbst einengende Strukturen. Mit den Freiheitsvorstellungen des Neoliberalismus hat das jedoch nichts zu tun, vielmehr geht es um das Ausdrücken von Unzufriedenheit, Scheitern und Kaputtheit.
Acht Eimer Hühnerherzen auf dem Friedhof
2025/13 dschungel Acht Eimer Hühnerherzen im Gespräch über ihr neues Album »Lieder«

Jungle+ Artikel »Unser einziges Konzept ist Konzeptfreiheit«

Das neue Album von Acht Eimer Hühnerherzen heißt »Lieder«, und davon finden sich auf der Platte ganze 14 Stück. Mit der »Jungle World« sprach die Band über ostdeutsche Sozialisation, darüber, ob Streit gut oder schlecht ist, und was Punk heute noch kann – und was nicht.
Guerilla Marketing. Um das Jahr 2020 herum bietet sich ein Punk am Londoner Camden Market als Fotomotiv feil
2025/10 Disko Punk beförderte neoliberale ­Einstellungen

Schöpferische Zerstörung

Entgegen vielen Behauptungen ist Punk lebendiger als gedacht. Seine destruktive Kraft macht ihn bis heute einflussreich, weil er Platz für Neues schaffte. Als kulturelle Strömung ebnete er der Postmoderne und dem Neoliberalismus den Weg.
Zum Haareraufen. Die britischen Alternativ-Punks von Crass bei einem ihrer letzten Auftritte vor Bandauflösung. Cleator Moor, Nordengland, 3. Mai 1984
2025/06 Disko Punk ist tot, sein Klon lebt weiter

Untot seit 45 Jahren

Punk ist schon lange dahingeschieden und wirkt doch so, als ob er die ewige Jugend besäße. Denn der Polit-Punk, der aus der Erbmasse des ursprünglichen entstand, findet heute noch Anhänger vorwiegend in der kulturindustriellen Peripherie. Unbedingt Hörenswertes kommt dabei jedoch nicht zustande.
Die Goldenen Zitronen 1998 in München
2025/02 dschungel Vom Fun-Punk zum Anti-Rock – zum 40. Geburtstag der Goldenen Zitronen

Jungle+ Artikel Eine Herausforderung für den Verein

1984 gründeten sich die Goldenen Zitronen, jetzt feiern sie ihren 40. Geburtstag mit der Werkschau »Inventur«. Anhand von deren 44 Songs kann man nicht nur den Weg der Band vom Fun-Punk zum Anti-Rock nachvollziehen, sondern bekommt auch ein Gespür für das, was die Goldenen Zitronen immer getan haben: die hiesige Linke ästhetisch herausfordern.
Zwei gegen alle. Das Duo Suicide provozierte selbst Punks, hier auf einem Konzert in Berlin 1986
2025/01 Thema Die New Yorker Band Suicide war die erste, die den Begriff Punk für sich reklamierte

Antimusik aus New York

Suicide waren die erste Band, die ihre Musik selbst mit dem Wort Punk beschrieb. Musikalisch hatte ihr provozierendes Gesamtkonzept, bei dem Drumcomputer und Synthesizer zum Einsatz kamen und es weder Gitarren noch Schlagzeug gab, wenig mit dem gemeinsam, worauf Punk im Nachhinein reduziert wurde.
APPD-Button mit dem Spruch "Arbeit ist Scheiße!"
2025/01 Small Talk Jan von der APPD im Gespräch über das Programm der »Partei des Pöbels und der Sozialschmarotzer«

»Wir sagen: Scheiß drauf!«

1981 gründeten zwei junge Punks in Hannover die Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands. Heutzutage hat sie eigenen Angaben zufolge mehrere Hundert Mitglieder und tritt gelegentlich bei Kommunalwahlen an. Die »Jungle World« sprach mit Jan, dem Ersten Beisitzenden im Bundesvorstand der APPD über das Programm der »Partei des Pöbels und der Sozialschmarotzer«.
Henryk Gericke, Ostberlin 1982
2025/01 Thema Henryk Gericke, Schriftsteller und einstiger Ost-Punk, im Gespräch über Punk in der DDR

»Punk hat vom Skandal gelebt«

Punk in der DDR war zwar nicht verboten, aber wirklich erlaubt war er auch nicht. Bereits das äußere Erscheinungsbild der Punks war der Staats­­sicherheit Grund genug, die oftmals Minderjährigen zu ­schikanieren oder gar zu inhaftieren. Keine andere Jugendbewegung war in der DDR stärkeren Repressalien ausgesetzt. Die »Jungle World« sprach mit dem Schriftsteller und ehemaligen Ost-Punk Henryk Gericke.