Beiträge zu Serbien

»Serbische Mutter«. Protest vor der serbischen Botschaft in London mit einem Bild von Madonna, 8. Februar
2025/07 Interview Doroteja Antić, studentische Aktivistin, im Gespräch über die Proteste in Serbien und die Forderungen der Studierenden

Serbien: »Sogar Madonna unterstützt die Proteste«

Am 1. November stürzte das Vordach des Hauptbahnhofs in Novi Sad ein, obwohl es frisch renoviert war. Dabei kamen 15 Menschen ums Leben, was zu landesweiten Protesten führte, bei denen Korruption als Ursache für das Unglück angeprangert wurde. Die Demonstrationen, angeführt von Studierenden, weiteten sich auf zahlreiche Städte in Serbien aus. Die »Jungle World« sprach mit Doroteja Antić von der studentischen Initiative STAV über die Proteste und die Forderungen der Demonstrierenden.
15 Schweigeminuten für die 15 Verstorbenen: Tausende Belgrader besetzen um 11.52 Uhr die Straßen vor dem serbischen Regierungssitz, 24. Januar
2025/05 Ausland In Serbien demonstrieren ­Tausende gegen die Korruption der autoritären ­Regierung

Tage des Ungehorsams

Studierende in Serbien besetzen Universitäten und fordern seit Wochen mit Massenprotesten die autoritär agierende Regierung heraus. Präsident Aleksandar Vučić reagiert mit Repression und wirren Verschwörungserzählungen.
Der Mann im Vordergrund im schwarzen T-Shirt soll der serbische Präsidentensohn Danilo Vučić sein
2024/25 Hotspot Danilo Vučić, Sohn des serbischen Präsidenten, hat sich in Gelsenkirchen geprügelt

Anständiger Hool

Vor dem EM-Spiel zwischen England und Serbien (1:0) am 16. Juni prügelten in der Gelsenkirchener Innenstadt Anhänger beider Teams aufeinander ein. Auf Videoaufnahmen ist Medienberichten zufolge Danilo Vučić zu sehen, der Sohn von Serbiens Präsident Aleksandar Vučić, wie er beherzt versucht mitzumischen. Seine Personenschützer konnten ihn nur mit Mühe und Not davon abhalten.
Tausende Frauen aus Srebrenica fordern auf einer Demonstration in Tuzla am 8. März 1996 Informationen über den Verbleib ihrer Männer. Viele der Männer waren von bosnisch-serbischen Truppen ermordet worden
2024/20 Interview Jasna ­Causevic, Gesellschaft für bedrohte Völker, im Gespräch über den Genozid von Srebrenica

»Die Resolution ist ein Weckruf«

Eine UN-Resolution soll auf Betreiben Deutschlands und Ruandas einen Gedenktag für den Völkermord von Srebrenica in Bosnien und Herzegowina initiieren. Der finale Entwurf der Resolution wurde am 2. Mai veröffentlicht, im Laufe des Monats soll die UN-General­vollversammlung darüber abstimmen. Am 11. Juli 1995 ermordeten bosnisch-serbische Truppen innerhalb weniger Tage mehr als 8.300 muslimische Bosniaken, denen die Vereinten Nationen eigentlich Schutz versprochen hatten. Viele Serben empören sich über die Resolution und weigern sich, den Völkermord anzuerkennen. Ein Gespräch mit Jasna Causevic von der NGO Gesellschaft für bedrohte Völker.
Protestierende zeigen neben der georgischen auch die EU-Fahne. Tiflis, 1. Mai
2024/18 Ausland Georgien und Kirgistan führen ­Gesetze gegen »ausländische Agenten« ein

Nach russischem Vorbild

Gegen großen Protest der Bevölkerung und der Opposition treibt die georgische Regierung ein Gesetzesvorhaben voran, das aus dem Ausland finanzierte NGOs und Medien dazu verpflichtet, sich als »ausländische Agenten« zu registrieren. In Kirgistan wurde kürzlich ein noch restriktiveres Gesetz gegen Einmischung aus dem Ausland eingeführt.
»Putin is a Killer«. Von der Russian Democratic Society organisierte Kundgebung vor der russischen Botschaft in London, 25. Februar 2024
2024/15 Interview Petr Nikitin, Gründer der Exilorganisation Russian Democratic Society in Serbien, im Gespräch über oppositionelle Russ:innen in Serbien

»Manche sehen uns als eine Minderheit von Verrätern an«

Seit Beginn der großangelegten Invasion der Ukraine sind Tausende oppositionelle Russen nach Serbien geflohen. Das Land pflegt allerdings weiterhin gute Beziehungen zu Russland. In jüngster Zeit verweigert Serbien wiederholt russischen Staatsbürgern eine Aufenthalts­geneh­mi­gung. Ein Gespräch mit dem Juristen Petr Nikitin, einem der Gründer der Exilorganisation Russian Democratic Society in Serbien.
Aleksandar Vučić, Präsident Serbiens
2024/11 Ausland Nach Kritik der Wahlbeobachtermission wird in der serbischen Hauptstadt neu gewählt

Neuwahl in Belgrad

Wahlbeobachter hatten unfaire Bedingungen bei den serbischen Kommunal- und Parlamentswahlen im Dezember kritisiert. Deren Nutznießer war die Regierungspartei von Präsident Vučić. Im Juni soll nun in der Hauptstadt neu gewählt werden.
Die Organisation Haver Srbija veranstaltet unter anderem Kurse und Workshops
2024/08 Interview Sonja Viličić, Haver Srbija, im Gespräch über jüdisches Leben in Serbien

»Die jüdischen Gemeinden kämpfen um ihr Überleben«

Seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel steigt auch in Serbien die Zahl judenfeindlicher Vorfälle, obwohl Antisemitismus dort bisher eher wenig verbreitet war. Ein Gespräch mit Sonja Viličić, der Geschäftsführerin der Organisation Haver Srbija, über Juden­verfolgung und jüdisches Leben in Serbien.
Demonstranten werfen Steine auf Polizeibeamte, die die Tür des Rathauses in Belgrad bewachen, 24. Dezember
2024/02 Ausland Proteste gegen mutmaßliche Manipulationen durch die Regierung

Jungle+ Artikel Serbien: Wahl mit Winkelzügen

Die Parlaments- und Kommunalwahlen in Serbien im Dezember hat die nationalkonservative Partei von Präsident Aleksandar Vučić gewonnen, allerdings beanstandet die Opposition erhebliche Verstöße gegen das Wahlgesetz. Gegen diese gab es große Proteste.