Artikel über Stepan Bandera

SS-Standarten­führer Walter Rauff (rechts, 1945)
dschungel Was zwei Agentenmorde im München der fünfziger Jahre mit milden Strafurteilen für NS-Verbrechen verbindet

Massenmörder als Gehilfen

Der Badewannen-Fall, der Mord an Bandera und die Milde gegenüber Nazi-Verbrechen. Bogdan Staschinski verübte im Auftrag der Sowjetunion zwei spektakuläre Morde im München der fünfziger Jahre. Am 19. Oktober 1962 wurde er wegen der Attentate auf Stepan Bandera und Lew Rebet in Karlsruhe zu einer Gesamtstrafe von lediglich acht Jahren ­verurteilt, da seine Tat nur als Beihilfe eingestuft wurde. Das Verfahren hatte große Bedeutung für die in den sechziger Jahren beginnenden westdeutschen NS-Prozesse. Schätzungen zufolge wurden 90 Prozent aller wegen Beteiligung an NS-Verbrechen Belangten als bloße Gehilfen verurteilt. Von mehr...
Bandera-Monument in Lwiw
Inland Die Debatte über Andrij Melnyk zeugt von Unkenntnis der ukrainischen Verhältnisse

Der Fall Melnyk

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat den Faschistenführer Stepan Bandera öffentlich verharmlost und wurde kurz darauf ­abberufen. Die Diskussion darüber zeigt, dass die Ukraine in Deutschland meist nur Projektionsfläche ist. Für die Widersprüche und politischen Konflikte des Landes interessiert man sich kaum. Von mehr...