Rügen relaxt

Deutsche Touristen und Vögel aus aller Welt lieben die Insel. fotos von manuel liebeskind

Vogelgrippe erreicht Deutschland. Die Vogelgrippe hat jetzt auch Deutschland erreicht. Für die Experten gibt es »keine ernsthaften Zweifel« mehr daran, dass die auf Rügen gefundenen Schwäne mit dem gefährlichen Virus H5N1 infiziert waren. (Spiegel Online, 15. Februar)

Auf Rügen liegen hunderte verendeter Kadaver. Ob alle an der Vogelgrippe verendet sind, ist noch unklar – bislang wiesen Forscher das gefährliche Virus H5N1 nur in drei Vögeln nach. (Focus Online, 16. Februar)

Unzählige Fernsehkameras filmen einen sterbenden Schwan an der Wittower Fähre auf der Ostseeinsel Rügen. Ob auch dieses Tier an Vogelgrippe erkrankt ist, weiß niemand. Ständig rufen besorgte Bürger im Veterinär­amt des Landkreises an, um Funde von toten oder ster­benden Vögeln zu melden. (dpa, 18. Februar)

Katastrophenfall für Rügen ausgerufen. (Die Welt, 19. Februar)

Heute sind wir dazu gekommen, einen Abstecher in die »Zone« zu machen, an die Wittower Fähre. Ich hab’ mich auf einiges eingestellt: Vollsperrung, Polizeikontrollen, Leopard2-Panzer der Bundeswehr. Und was war? Nichts. Eine kleine Seuchenwanne wurde eingerichtet. (Man fährt langsam durch die Desinfektionslösung und inaktiviert damit die Viren an seinen Reifen – so weit die Theorie). Sinn macht das ganze sowieso nicht, weil man rechts und links der Straße auch an die Küste kommt. Von Polizei war weit und breit nichts zu sehen. (freakydog.de/blog, 19. Februar)

Ein Bundeswehr-Vorauskommando einer so genannten ABC-Einheit errichtete gemeinsam mit dem THW Seuchen­schutzsperren auf dem Rügendamm und anderen ausgewählten Orten. Das bereits am Samstag eingetroffene Vorkommando sollte durch erfahrene Soldaten der ABC-Abwehrbataillone 805 in Prenzlau/Brandenburg und 610 in Albersdorf/Schleswig-Holstein verstärkt werden. (Financial Times Deutschland, 19. Februar)

Männer mit Schutzanzügen, Absperrungen, getötetes Geflügel: Die Einwohner der Insel Rügen trauen ihren Augen kaum. Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe ist nichts mehr so, wie es einmal war. Rügen befindet sich im Ausnahmezustand. (ZDF, 20. Februar)

Experten haben bei 22 weiteren Vögeln von der Insel Rügen das Vogelgrippe-Virus H5N1 gefunden. Der Erreger wird aggressiver. Sollte er lernen, von Mensch zu Mensch zu springen, sehen Politiker und Experten die Fußball-WM in Gefahr. (Spiegel Online, 21. Februar)

Touristen stornieren Besuch auf Ostsee-Insel – Kurverwaltungen planen neue Imagekampagne. (Die Welt, 21. Februar)

Die Zahl der nachweislich mit dem Grippe­virus infizierten Wildvögel in Deutschland gab Seehofer mit 140 an. Die Ostsee­insel Rügen weise mit 115 Fällen ein »Massengeschehen« auf. Bei einer auf Rügen verendet aufgefundenen Katze habe sich der Verdacht auf die ansteckende Asien-Variante des Vogelgrippe-Erregers bestätigt, erklärte Seehofer. (FR-Online, 3. März)

Bei Karl-Heinz K., einem 51jährigen Frührentner aus Seehof auf der Insel Rügen, lebte die erste Katze, die in Deutschland am Vogelgrippe-Virus gestorben ist. »Weißgesicht« wurde der weiße Kater mit den schwarzen Flecken genannt. Er war ein Streuner und im Sommer meist unterwegs. (stern.de, 3. März)

Zweieinhalb Wochen nach dem ersten Vogelgrippe-Nachweis werden die Sperrmaßnahmen am Seuchenherd um die Wittower Fähre aufgehoben. Am Freitagnachmittag sollte dort der Fährverkehr wieder aufgenommen und auch die Seuchenmatten abgebaut werden. Die Bundeswehr könne voraussichtlich an diesem Samstag vollständig von der Insel abgezogen werden. (Hamburger Morgenpost, 3. März)

Entspannung auf der Insel Rügen. (SZ-Online, 3. März)

Am Donnerstag waren auf Rügen deutlich weniger verendete Tiere gefunden worden. Neben 48 Vögeln bargen die Helfer sechs Säuger. (Leipziger Volkszeitung, 3. März)

Tatsächlich war das Schwan­sterben auf Rügen kein ungewöhnliches Phänomen. Unter den toten Tieren waren viele Jungtiere. 40 bis 60 Prozent aller jungen Schwäne sterben im ersten Lebensjahr, das ist normal. Und gerade auf Rügen findet man im Winter besonders viele Schwäne, weil sie sich dort an den wenigen nicht zugefrorenen Wasserstellen sammeln. (Focus Online, 3. März)

Urlaub auf Rügen ist nicht gefährdet! Bei weniger als sieben Prozent der aufgefundenen toten Vögel wurde das Virus nachgewiesen. Nur sehr wenige der infizierten Tiere sind auch tatsächlich an der Vogelgrippe gestorben. Der Strandurlaub auf Rügen ist nicht gefährdet. (ruegen.de, 3. März)

(ib)