Wenn man nur will!

von eva brunner

Wir gratulieren Henrico Frank zum beruflichen Aufstieg des Jahres! Er hat gezeigt, dass alles möglich ist, wenn man nur wirklich will und auch bereit ist, Opfer zu bringen. Frank hat die richtigen Menschen kennengelernt und war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Er konnte mit Kurt Beck (SPD) jemanden für sich gewinnen, der wirklich etwas zu sagen hat.

Die Erfolgsgeschichte begann vor einem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt in Wiesbaden, wo der Langzeitarbeitslose Frank sich seinem Fallmanager Beck vorstellte. Der gestandene Ministerpräsident und künftige Parteivorsitzende gab unverzüglich eine Einschätzung der Lage ab: Frank sehe nicht aus, als habe er überhaupt schon mal gearbeitet. »Wenn Sie sich waschen und rasieren, haben Sie in drei Wochen einen Job«, versprach Beck. Das verschuf Frank einen Motivationsschub. Aus den halblangen, strähnigen, blondierten Haaren wurde ein Kurzhaarschnitt, der Vollbart kam ab, und zeitweilig verzichtete Frank sogar auf seine Piercings und Ohrringe. Beck unterbreitete ihm kurz darauf einige Angebote. Doch leider konnte Frank die Stellen als Maler, Lagerarbeiter und Maurer wegen einer lädierten Bandscheibe nicht annehmen. Anders als die meisten Arbeitssuchenden gab Frank aber nicht auf! Er wandte sich an die Presse. Der Frankfurter Satelliten-Sender iMusic TV wurde auf den potenziellen Mitarbeiter aufmerksam. Frank unterzeichnete im Februar seinen Arbeitsvertrag als Redakteur für Punk-Musik und steht mittlerweile wieder voll im Leben.

Sein vorbildlicher Einsatz hat sich auch in finanzieller Hinsicht gelohnt. Wie Frank der Frankfurter Rundschau in der vergangenen Woche berichtete, bleiben ihm jeden Monat 50 Euro mehr als zu Hartz IV-Zeiten! Zum Dank besuchte er seinen ehemaligen Fallmanager am Montag auf der Bundespressekonferenz. Von Frank noch einmal auf die erste Begegnung angesprochen, zeigte sich Beck stolz auf seinen Schützling: »Es hat Ihnen doch geholfen. Dazu gratuliere ich Ihnen!« Na also, es geht doch!