60 Jahre BRD – antinationale Parade in Berlin

Raven gegen Deutschland

Parallel zum großen Deutschland-Fest am Brandenburger Tor demonstrierte ein Häuf­lein Aufrechter unter dem Motto »Staat. Nation. Kapital. Scheiße.« in Berlin gegen die nationale Selbstbeweihräucherung.

Die BR Deutschland feiert ihren 60. Geburtstag, schwarz-rot-gold mit allem, was dazugehört. Klar, da sind die Linken am Start, gegen Nationalismus, gegen Deutschland, erinnern an die NS-Geschichte, kritisieren die Verdrängungsleistungen der Gesellschaft – wann, wenn nicht an diesem Tag, versammelt sich die Linke zum Protest?!

So könnte man denken – doch Pustekuchen! Ledig­lich das antideutsche Bündnis »Ums Ganze!« mobilisierte zu diesem Termin, 2 000 Menschen versammeln sich am Rosa-Luxemburg-Platz. Sie werden von der Polizei schikaniert, müssen den Auflagenbescheid mindestens zehn Mal vorlesen, schwarz Gekleidete in den ersten Reihen will die Polizei nicht dulden, einzelne Demonstranten werden wegen des Mitführens kleiner Fähnchen festgenommen, unzählige Beamte filmen die Teilnehmer.

Pressesprecher der Polizei am Rand erklären: »Wenn die Demonstranten an der Spitze Transparente vors Gesicht halten, wird der Zug gestoppt.« Wenn sie es senken, dürfe es weitergehen. »Stop and Go«, sagt die Pressesprecherin, »Katz und Maus«, sagt der Pressesprecher.

Am Tag des Demokratie-Geburtstages macht sich die Polizei einen Spaß mit den Demonstranten. Als die schließlich die Geduld verlieren, kommt es zum Gerangel. Schließlich kann es doch noch losgehen. Techno-Musik, Disko-Kugeln, kluge Redebeiträge – eine gut gelaunte, entspannte und dennoch kämpferische Demo gegen Deutschland – mit viel Bass.