Liebesgrüße aus dem Polizeipräsidium

Post von der Polizei ist selten. Meist kommt ein Brief von der Staatsanwaltschaft, daß die Fahndung nach dem Führerschein wegen Geringfügigkeit eingestellt worden sei. Nicht so bei unseren europäischen Nachbarn. Die Polizei von Amsterdam zum Beispiel hat zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan Glückwunschkarten an 3 000 "exotisch klingende" Namen geschickt. Die Adressen hatten fleißige Beamte wahllos aus dem Telefonbuch herausgefischt. Die taz vermutet, daß mit der Aktion um "Vertrauen bei Bevölkerungsminderheiten" geworben werden sollte. Das ist aber wohl etwas daneben gegangen. Einige der Gratulanten waren keine Muslime, andere fürchteten, daß ihre Religionszugehörigkeit gespeichert werden könnte.

In England dagegen versucht die Polizei auf andere Weise Kunden zu ködern. Präventiv wurden Geburtstagsgrüße an mutmaßliche Einbrecher und Dealer verschickt. Auf der Karte war die nächste Polizeidienststelle abgebildet und innen eine Zellentür mit der Überschrift: "Wir denken an deinem Geburtstag an dich." Man hätte es auch gleich mit Danone sagen können: "Früher oder später kriegen wir euch."