Grüner Eiertanz im Machtkartell

Was macht eine kleine, dem Untergang nahe Partei, um der "Verschröderung" ihres Regierungspartners den Kampf anzusagen? Richtig, sie droht mit der Koalition mit dem politischen Gegner des Partners. Eine schlichte Idee, die sich ausgerechnet die Parteilinken der Grünen nun ausgedacht haben, um ihrer hoffnungslosen Lage Herr zu werden. Nach der "Verschröderung" der Sozialdemokratie, so ließen die grünen Außen- und Europapolitiker Frithjof Schmidt und Frieder Otto Wolf vergangene Woche in einer 21seitigen Analyse zur Lage der Partei wissen, müsse die Parteilinke "rigoros gegen das selbst formulierte doppelte Tabu der Zusammenarbeit mit CDU und PDS vorgehen". Ganz anders die Parteimitte: Während die Linken Positionslosigkeit zum Programm küren, setzt man dort wieder richtig auf Inhalte und will das Vorstandssprecherinnen-Team Gunda Röstel/Antje Radcke durch die Berliner Spitzenkandidatin Renate Künast und den baden-württembergischen Fraktionschef Fritz Kuhn ersetzen. Wenn also alles gut geht, wird uns bald das elendig inhaltslose Geschwätz der sächsischen Bruchpilotin Röstel erspart bleiben. Immerhin.