Schily-Bau am Flughafen

Ganz toll bunt und sogar mit Spielzeug soll die neue Kinder-Verwahrungsstelle vom Frankfurter Flughafen werden. Da freuen sich die unbegleiteten Kinder-Flüchtlinge, die in Frankfurt/Main bisher zusammen mit den erwachsenen Asylsuchenden eingelocht wurden, um noch im Transitbereich ihr Asylverfahren abzuwarten. Weil die schnellen Flughafenasylverfahren so unerhört praktisch sind, konnte sich Bundesinnenminister Otto Schily - trotz scharfer Kritik u.a. seitens der Kinderkommission des Deutschen Bundestages - bisher nicht dazu entscheiden, minderjährige Flüchtlinge von den Flughafen-Internierungen auszunehmen. Statt dessen sorgt Schily jetzt pünktlich zum Weltkindertag mit der Einrichtung der gesonderten Kinderräume auf dem Rhein-Main-Flughafen für einen dauerhaften Ausbau von Säuglings- und Halbwüchsigen-Internierung. Für Heiko Kauffmann von Pro Asyl steht fest: "Ein Kinderknast am Flughafen ist auf keinen Fall mit dem Haager Minderjährigenschutzabkommen und der UN-Kinderrechtskonvention zu vereinbaren." Daß sich der deutsche Innenminister so konsequent zum Bruch internationaler Kinderschutzabkommen bekennt, sollte honoriert werden: Kauffmann schlägt den Namen "Schily-Bau" für die Einrichtung vor.