Interview mit Paulo Maluf

»Ich bin gegen Abtreibung«

Am 29. Oktober unterlag Paulo Maluf, der Kandidat der rechtspopulistischen PPB, bei den Wahlen für das Amt des Bürgermeisters von São Paulo mit 41,5 Prozent der Stimmen Marta Suplicy von der PT (58,5 Prozent). Seine politische Karriere hatte er zu Zeiten der Militärdiktatur (1964 bis 1985) begonnen. Zwischen 1969 und 1971 war er Bürgermeister von São Paulo, von 1979 bis 1982 Gouverneur des Bundesstaats São Paulo und von 1993 bis 1996 erneut Bürgermeister. Am 26. Oktober gab er der Folha de S.Paulo ein Interview, dem der folgende Auszug entnommen ist.

Am 3. September 1989 erklärten Sie: »Abtreibung muss meiner Meinung nach erlaubt sein, wenn die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung ist oder wenn das Kind mit schweren Behinderungen zur Welt kommen würde.« Letzteres ist Teil jenes Projektes, für das Marta Suplicy gestimmt hat und das Sie jetzt kritisieren.

Ich bin gegen Abtreibung.

Sie sagten damals, dass Sie dafür seien.

Ich bin gegen Abtreibung. Ich bin gegen Abtreibung.

Zu jener Zeit sprachen Sie sich für ein Plebiszit zu diesem Thema aus. Ausschließlich Frauen sollten ihre Stimme abgeben dürfen, um über die Legalisierung der Abtreibung zu entscheiden. Was ja noch weiter geht als ...

Ich bin gegen Abtreibung.

Also hat sich Ihre Position geändert?

Ich bin gegen Abtreibung.

Aber damals waren Sie es nicht.

Erlauben Sie, wenn Sie sagen, dass ein Plebiszit nötig sei ...

Sie hatten das gesagt ...

Nun, ich bin gegen Abtreibung.

Aber damals waren Sie es nicht.

Ich bin gegen Abtreibung.

Ihre Worte waren: »Abtreibung muss meiner Meinung nach erlaubt sein ...

Ich bin gegen Abtreibung.

... wenn die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung ist oder wenn das Kind mit schweren Behinderungen zur Welt kommen würde.«

Ich bin gegen Abtreibung.

In der damaligen Situation waren Sie es nicht?

Ich bin gegen Abtreibung.

Am 3. September 1989 waren Sie es nicht.

Ich bin gegen Abtreibung.

Sehen Sie da keinen Widerspruch?

Ich bin gegen Abtreibung.

Sie versuchen, politisch Kapital zu schlagen aus dem Vorhaben der Kandidatin Marta Suplicy, die Abtreibung in öffentlichen Krankenhäusern in jenen Fällen zu regeln, die das Gesetz erlaubt ...

Ich bin gegen Abtreibung.

Ist das nicht der Versuch der politischen Manipulation?

Wie bitte? Ich bin gegen Abtreibung.

Aber ist das keine Manipulation?

Ich bin gegen Abtreibung.

Ist es keine Manipulation, dies zu verwenden ...

Ich bin gegen Abtreibung.

Sie antworten nicht auf die Frage.

Ich bin gegen Abtreibung.

Was hat sich geändert?

Ich bin gegen Abtreibung.

Ist das kein Widerspruch?

Ich bin gegen Abtreibung.

Ihre Gewohnheit, nicht ...

Ich bin gegen Abtreibung.

... nicht direkt auf Fragen zu antworten ...

Ich bin gegen Abtreibung.

Warum beantworten Sie die Frage nicht?

Wer sich hier nicht an die Regeln hält, sind Sie mit Ihrem Versuch, mir Dinge in den Mund zu legen, die ich nicht sagen will. Ich sage: »Ich bin gegen Abtreibung.«

Und vor elf Jahren?

Ich bin gegen Abtreibung.
(...)