Deutsches Haus

Das Mahnmal der israelitischen Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel in Berlin-Tiergarten ist am 8. August geschändet worden. Wie die Gemeinde mitteilte, ist die Gedenkstätte mit zwei Hakenkreuzen beschmiert worden. Am 7. August haben zwei 14- und 17jährige weibliche Jugendliche in Leipzig (Sachsen) zwei sudanesische Studenten attackiert. Zunächst pöbelten die jungen Frauen die beiden 17- und 18jährigen Afrikaner in der Straßenbahn an. Nach dem Verlassen der Bahn bedrohte eine der beiden den 17jährigen mit einer Schreckschusspistole. Als ein Zeuge auftauchte, flüchteten die Angreiferinnnen. Die Polizei konnte diese jedoch festnehmen und ein Butterflymesser sowie einen Schlagstock sicherstellen. Die Beamten übergaben die Angreiferinnen ihren Eltern. Am 4. August hebelten ein 14- und ein 16jähriger Jugendlicher 14 Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Nentershausen (Hessen) aus dem Boden, warfen sie um und zerbrachen sie teilweise. Am folgenden Tag kamen sie mit zwei weiteren Jugendlichen an den Tatort zurück, um weitere 14 Grabsteine zu zerstören. »Die Täter sind einfach strukturiert und wohl kaum in der Lage, die Tragweite ihrer Handlungen zu überblicken«, sagte der Pressesprecher der Polizei, Norbert Schlüter. Obwohl die Polizei davon ausgehe, dass die Jugendlichen »nur mal Action machen wollten«, werde weiter geprüft, ob die Tat nicht doch rechtsextrem motiviert gewesen sei. Am 3. August versammelte sich eine Gruppe von etwa 15 Skinheads am S-Bahnhof Warschauer Straße im Berliner Bezirk Friedrichshain. Die Jugendlichen attackierten mehrere Personen dunkler Hautfarbe. In der Nacht zum 3. August griff eine Gruppe von fünf Neonazis im Alter zwischen 17 und 27 Jahren in Münster (Nordrhein-Westfalen) mehrere Personen an. An einer Bushaltestelle in der Nähe eines internationalen Studentenwohnheims bewarfen die Männer um 23 Uhr zunächst einen 19jährigen Libanesen und einen 18jährigen Portugiesen mit Bierflaschen. Gegen ein Uhr nachts wurde die Gruppe von einer Polizeistreife kontrolliert, die einen Teleskopschlagstock sicherstellte. Als ein 39jähriger Bewohner des Studentenwohnheims um viertel nach drei nach Hause kam, fand er die Tür zu seinem Zimmer eingeschlagen vor. Der Boden war mit einem Hakenkreuz bemalt und die Fußmatte mit Ketchup und Zahnpasta beschmiert. Als er bei seiner Zimmernachbarin klopfte, reagierte sie mit dem Spruch: »Da steht ein Nigger vor der Tür!« Die Neonazis, die sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls im Wohnheim aufhielten, beschimpften daraufhin den Mann und traten ihn in den Oberschenkel. Die fünf Männer und die Frau wurden später von der Polizei festgenommen. Die Frau ist bereits wieder auf freiem Fuß. Fünf rechtsextreme Jugendliche haben am 3. August nachts in Kassel zwei Männer aus Eritrea attackiert. Polizeiangaben zufolge verletzten sie einen der Männer durch einen Messerstich am Unterarm. Am 2. August teilte der Landesverband der Jüdischen Gemeinden mit, dass unbekannte Täter den jüdischen Friedhof in Hillersleben (Sachsen-Anhalt) geschändet haben. Die Polizei nahm Spuren an drei beschädigten Grabsteinen auf und ermittelt seitdem »vor allem in der rechtsextremistischen Szene«. Der Friedhof wurde in den vergangenen Jahren bereits viermal geschändet.