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Am Tag danach das Übliche: leere Bierflaschen, volle Aschenbecher, verkaterte Kollegen und Kolleginnen, die zum Aufräumen gekommen sind. Fast zwei Uhr am Samstagmittag, und nur wenige sind schon da. Dann die Bilanz: fünf Kästen Bier gehen zurück an den Händler, eine Kiste nicht geleerter Rotweinpullen steht in der Ecke, selbst die sechs vorübergehend verschollenen Flaschen Prosecco tauchen dort wieder auf, wo sie offenbar die Abschiedsparty die ganze Nacht hindurch ungeköpft überstanden haben: an der Theke.

»Erschreckend«, findet eine scheidende Redakteurin diese Tendenz, die sich im letzten Jahr eingeschlichen hat. Schon nach den letzten Feierlichkeiten in den Räumen der Jungle World, lange vor dem 11. September, waren mehrere Kästen zurückgegangen, berichtet - beinahe erfreut - der Geschäftsführer.

Der CvD versucht die Sache mühsam mit der allgemeinen Weltlage zu erklären. Kriege, Krisen, Rot-Grün usw. Vergeblich. Man liest ja in fast jedem Magazin, dass in katastrophischen Zeiten katastrophal konsumiert wird. Warum also nicht in der Jungle World?

Am Ende wird die Frage nicht geklärt, ein erneuter Versuch ins Auge gefasst - jedoch ohne die Unterstützung zweier in diesen Dingen erfahrener Kollegen bzw. Kolleginnen. Die nämlich arbeiten in nächster Zeit auf der anderen Seite des Atlantik weiter.

»Auf der anderen Seite des Atlantik? Beginnt jetzt der Kampf im Herzen der Bestie?« werden Sie sich fragen. Will die Jungle World nun doch dem Großen Satan in die Suppe spucken? Lockt die Katastrophe ins Heimatland der Zivilisation? Wir können Sie beruhigen: Alle Flüge wurden für Ziele südlich des Rio Grande gebucht. Und natürlich nicht mit American Airlines. Man weiß ja nie.