Home Story

Ostern – wir haben es uns erklären lassen und im Gedächtnis früherer christlicher Sozialisation gekramt – hat ja neben Eiern auch viel mit Auferstehung zu tun, und das erklärt bei einer Wochenzeitung, die mittwochs bei den Abonnenten und in den Kiosken liegt, nachdem sie dienstags gedruckt wurde, einiges.

Osterproduktion im Dschungel hat nichts mit Eiern zu tun und nichts mit Hasen. Hier geht es schlicht um ein paar Seiten Papier, auf denen Sie das Thema Ostern so vergeblich suchen werden, wie wir in der Redaktion Eier. Schließlich ist Ostern, wenn Sie das hier lesen, ja zu Recht, verdient und endlich vorbei.

Trotzdem sprechen wir von Osterproduktion, denn wir leiden unter Ostern: Das Frühstück, das traditionell am Montag die Schlussproduktion einer Jungle-World-Ausgabe krönt, fällt aus, denn man kann zwar in einer dankenswerterweise von unchristlichen Migranten bevölkerten Stadt Brötchen kaufen, aber für ein ausgedehntes Osterbüffet hätte man wohl am Samstag etwas besorgen sollen. Hätte. Sollen.

Stattdessen legen freundliche Kollegen Osterhasen und Ostereier mit 30 Prozent Kakaoanteil in der Redaktion ab, und wir fragen uns, was die anderen 70 Prozent ausmacht. Am Karfreitag fanden das alle noch ganz nett, aber schon am Ostersonntag, allerspätestens jedoch am Ostermontag möchte man keine Osterhasen aus Schokolade mehr sehen.

Diese Schokosauerei ist eben nicht im Entferntesten ein angemessener Ausgleich für den Zwang der österlichen Auferstehung. Dem Jesus mag das ja vielleicht Spaß gemacht haben, das mit dem Auferstehen, uns nicht! Alle anderen können ausschlafen, nur bei den Jungle-Redakteuren klingelt Feiertags der Wecker. Wir fühlen uns wie gefoltert.

Zumal ja nach der Wiederauferstehung die Wiederkreuzigung folgt. Und zwar täglich. Das wird aber erst in der »Passion Christi II« dem gemeinen Volk verraten.