Deutsches Haus

Wie der Tagesspiegel am 6. Oktober berichtete, beschimpften Fans des Fußballvereins VSG Altglienicke II während eines Kreisligaspiels am 26. September in Berlin Spieler des jüdischen Vereins Tus Mak­kabi II mit antisemitischen Sprüchen und bedrohten sie. Da der Schiedsrichter trotz mehrmaliger Hinweise nicht auf die Vorfälle reagierte, brachen die Spieler von Makkabi das Spiel in der 78. Minute ab. Die gegnerischen Spieler versuchten, sie daraufhin mit den Worten zu beruhigen, dass dies »jede Woche« so sei und türkische Mannschaften genauso behandelt würden. Nach einem Bericht der Oberhessischen Presse sind am frühen Morgen des 3. Oktober Frau Kpakou und drei ihrer Kinder aus Cölbe (Hessen) abgeschoben worden. Ein sechs Jahre und ein zwei Jahre altes Kind wurden von Polizisten zum Frankfurter Flughafen gebracht. Die Mutter und die älteste Tochter saßen bereits in Frankfurt in Abschiebehaft. Eine eigens gecharterte Maschine flog alle vier nach Togo. Es befindet sich nur noch der Vater der elfköpfigen Familie in Deutsch­land, da er wegen Verletzungen, die er vor kurzem bei einem Selbstmordversuch erlitt, vorerst für reiseunfähig erklärt wurde. Der Fall der Familie Kpakou hatte für Empörung gesorgt, weil das Regierungspräsidium Gießen zunächst sechs der Kinder abgeschoben hatte. Wie die Neue Rheinische Zeitung in ihrer Online-Ausgabe vom 3. Oktober berichtete, kam es in Köln (Nordrhein-Westfalen) zu einem Polizei­übergriff gegen einen Rom. Die Polizei hatte demnach die Wohnung einer Roma-Familie in einem Flüchtlingswohnheim »nach Diebesgut« durchsucht. Als die Beamten nicht fündig wurden, sollen sie dem Vater der Familie mit der Abschiebung gedroht haben. Der Mann, der als Flüchtling in Deutschland lebt, sei daraufhin in Panik geraten und aus dem Fenster gesprungen. Bei dem Sturz aus vier Metern Höhe habe er sich an der Schulter verletzt und beide Schienbeine gebrochen. Trotz der Verletzungen hätten die Beamten den am Boden liegen­den Mann dann mit Pfefferpray traktiert und getreten. Der Roma-Verein hat Anzeige gegen die Polizisten erstattet. Ein Sprecher der Polizei bezeichnete den Vor­fall auf Nachfrage der Jungle World als »Missverständnis« und Ausdruck von »Kom­munikationsproblemen«. Am Abend des 2. Oktober wurden in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) zwei Männer aus Pakistan angegriffen. Nach Angaben der Polizei beleidigten zwei Deutsche die 29 und 38 Jahre alten Pakistanis auf offener Stra­ße mit ausländerfeindlichen Sprüchen. Als die Pakistanis versuchten, der Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, folgten ihnen die Angreifer. Erst nach längerer Flucht konnten sie die Männer abhängen. In Leipzig (Sachsen) beleidigten am 1. Oktober Fans des FC Halle den Spieler Adebowale Ogungbure, indem sie Affenlaute nachahmten und rassistische Parolen von sich gaben. Der Spieler des FC Leipzig war bereits im März von Fans aus Halle beleidigt worden. Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, da Ogungbure ihnen als Reaktion auf die rassistischen Beschimpfungen den Hitlergruß gezeigt hatte.

jsm