Die Reaktion

Der skurrile, aber nicht einflusslose Bayerische Rundfunk versucht, die deutsche Linke zu verstehen: »Zwei einander bekämpfende Strömungen kennzeichnen den modernen deutschen Linksextremismus, die Antiimperialisten und die Antideutschen.« Dabei stünden den Ansichten der Antiimperialisten »diametral Auffassungen der sogenannten Antideutschen gegenüber. Man stößt darauf, wenn man die Zeitschriften Bahamas, Konkret oder Jungle World liest. Diese skurrile, weder einflusslose noch einheitliche Tendenz im deutschen Linksextremismus war im Zuge der Revolution in der DDR entstanden … « Auch auf der Facebook-Seite des Neuen Deutschland wurde über diese komischen Antideutschen gestritten. Anlässlich eines Artikels mit dem Titel »Die Antideutschen. Rückblick und Kritik« kommentierte Samuel S.: »Was soll denn der Scheiß? Das genaue Gegenteil ist der Fall, die Antideutschen gewinnen Einfluss und das ziemlich klar. Und ganz ehrlich, wer die Bahamas immer noch als Zentralorgan der Antideutschen sieht, hat die letzten zehn Jahre aber komplett verschlafen. Die Jungle World ist das mit Abstand wichtigste Medium in diesen Kreisen. Das ist in etwa so, als wenn man das ganze Antiimp-Spektrum auf der Nordkorea-Fanboy-Schlägertruppe von der Roten Antifa reduziert.« Ob wir das als Kompliment nehmen sollen? Bei Folgendem sind wir uns da schon sicherer: Auf Literaturkritik.de heißt es in einem Aufsatz über sekundären Antisemitismus: »Nüchterne Berichte, die etwa nach der Rolle der United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) in Gaza fragen, wo UN-Schulen von der Hamas ungestraft als Waffenlager genutzt werden, findet man allerdings eher in der US-Presse als in Deutschland, wo man auf die Zeitschrift Konkret, den meisten Lesern kaum bekannte Blogs wie ›Lizas Welt‹ oder eine kleine, aber feine Wochenzeitung wie die Jungle World angewiesen ist, um in den Genuss korrekt recherchierter Gegenberichterstattung zu kommen.«