»Pegida am Lachsbuffet«

Erste Runde im DFB-Pokal: BFC Dynamo Berlin gegen FSV Frankfurt. Sieben Uhr morgens: Kaffee und los zum Fernbus. Ich hoffe, die Vermutung meines geschätzten Mit-Podcasters Jörg stimmt: Beim BFC passiert uns nix. Wir sind keine Gegner mit Prestige, Ehre oder Ruf. Wir sind klein, nett und friedlich. Deswegen mag ich den FSV Frankfurt. Laut »unserer« Fanbetreuung waren die Warnungen von Seiten des BFC aber klar: Außerhalb des Stadions keine Fanfarben tragen und auf jeden Fall nur über die Bernauer Straße zum Stadion.
Der Block bei uns ist voller als gedacht. Und beim BFC leerer. Neben mir: »Die Hools sind übrigens alle im VIP-Block.« Ich kichere: »Echt jetze?« Kollege: »Jap. Pegida am Lachsbuffet« – der Spruch des Abends. Unsere Fans wollten die »Gegen Homophobie«-Fahne aufhängen. Aber da gab’s vorher schon ein »Nein« vom BFC: »Politische und provozierende Symbole sind verboten.«
Erste Halbzeit: der FSV klar überlegen und durch einen Elfmeter in der vierten Minute in Führung. 40. Minute: das zweite Tor. Fangesänge beim BFC: »Auf die Fressse« – klare Ansage. Aber ich glaube, die galt vor allem dem Schiri. Weiß nicht, ob wir ohne die Fouls vom BFC gewonnen hätten – aber wir haben’s. Und die Fouls waren sehr eindeutig. Wie auch das Foul unseres Torwarts: Der BFC bekam auch seinen Elfer, hat ihn aber verschossen.
Selber schuld also. Trotzdem wurden nach Abpfiff erstmal von beiden Seiten des Stadions fette Böller gezündet und aus dem VIP-Bereich flog alles, was ging, Richtung Schiri. »Den Hools hat das Buffet wohl nicht geschmeckt.« Tja. Große Klappe vorher und dann nicht damit klarkommen, am Ende zu verlieren. Aber so isses halt im Fußball. Sympathisch ist mir der BFC nicht geworden. Aber so schlimm, wie es angekündigt wurde, war’s auch nicht. Ich war froh, als ich schließlich aus der Polizeibegleitung der FSV-Fans raus war und noch gemütlich im Offside mein Bier trinken konnte.