Bundeswehr, ab nach Skopje

Nun also doch: Nachdem es wegen des überraschendens Einlenken Belgrads in der Kosovo-Krise Mitte Oktober mit dem Nato-Einsatz in Jugoslawien nicht klappte, kann die Bundeswehr ihr Engagement auf dem Balkan jetzt doch noch erweitern. Der Bundestag beschloß in der letzten Woche die Stationierung von 250 Bundeswehr-Soldaten in Mazedonien, um dort innerhalb der Nato-Schutztruppe "Extraction Force" den Einsatz der OSZE-Beobachter im Kosovo militärisch abzusichern. 555 Abgeordnete stimmten für den Einsatz, lediglich die PDS-Parlamentarier votierten dagegen. Grund genug für Außenminister Joseph Fischer, die Entscheidung nicht nur als "alternativlos richtig" zu bezeichnen, sondern auch noch der PDS vorzuwerfen, daß deren Fraktion die Zustimmung zu einer möglichen Evakuierung der OSZE-Beobachter verweigere. Zu kleineren Auseinandersetzung kam es dann noch während der Debatte über den Einsatz der Bundeswehr-Eliteeinheit "Kommando Spezialkräfte" (KSK). Redner von CDU/CSU und FDP forderten deren Einsatz, während Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) eine Entsendung der Spezialtruppe vorerst ablehnte.