Göktepe-Folterer freigelassen

Mit den Haftbedingungen in der Türkei waren fünf der insgesamt elf Polizisten, die wegen des Mordes an Metin Göktepe angeklagt sind, nicht zufrieden. Sie beschwerten sich über die lange Dauer ihrer Untersuchungshaft, und einer behauptete sogar, er sei von den Haftbedingungen verrückt geworden. Am Freitag wurden die fünf daher auf freien Fuß gesetzt; es bleibt ihnen untersagt, die Türkei zu verlassen. Der Prozeß gegen sie wird fortgesetzt, der nächste Verhandlungstermin ist für den 29. Januar angekündigt. Den Polizisten wird vorgeworfen, am 8. Januar 1996 den linken Journalisten Göktepe erst festgenommen und ihn dann zu Tode geprügelt zu haben. Die Polizisten behaupten seit Beginn des Verfahrens, sie seien nicht die eigentlich Verantwortlichen für den Mord; die seien vielmehr in den oberen Etagen des Polizeiapparates zu finden.

Polizisten begrüßten vor und in dem Gerichtsgebäude ihre freigelassenen Kollegen mit einem Aufmarsch und pöbelten die Angehörigen Göktepes an.