LeserInnenworld

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Jungle World 11/04: Fähnchen im Sand

Zu viel Mist

»Beispielsweise ist die Methode der Selbstmordattentate klar und kompromisslos von Linken zu verurteilen, aber damit ist die Debatte um die Berechtigung politischer Forderungen aus der palästinensischen Gesellschaft noch längst nicht beendet«, schreibt Bernhard Schmid. Verurteilen, aber … Damit ist alles gesagt. Schade, dass die Jungle World solchen Mist abdruckt.

tilman

Jungle World 11/04: Dossier Guten Appetit!

Es gibt keine Serie!

Was habt ihr euch eigentlich bei dem Dossier gedacht? a) irgendwie kriegen wir das Blatt schon voll b) nicht interessant, aber billig c) wir machen aus der Jungle World ein Kochbuch d) wenn’s ankommt, machen wir daraus eine Serie. Ich bräuchte einen Joker, denn ich weiß es wirklich nicht. Nur d) kann ich doch hoffentlich wohl ausschließen? Obwohl, genug Mensen und Betriebskantinen gibt es ja.

andré herrwerth

Jungle World 11/04: Endlich ohne euch

Keine Berliner Sicht

Als Ösi in Berlin habe ich den Bericht über die Grazer Diagonale 2004 mit besonderem Interesse gelesen, zumal ich mir erhofft habe, endlich mal eine trocken-kritische Berliner Sicht auf die Ereignisse zu bekommen statt des enthusiasmierten Triumphgeheuls der linken österreichischen Film- und Medienszene. Nun frage ich mich allerdings, ob der Autor überhaupt die geringste Ahnung von dem hat, worüber er schreibt. Als Untertitel steht hier: »Nach Jahren des Elends wird das Grazer Filmfestival ›Diagonale‹ dieses Jahr autonom veranstaltet.« Wie bitte?! Nach Jahren des Elends? Die für die diesjährige »autonome« Diagonale Verantwortlichen sind doch genau diejenigen, die in den letzten fünf Jahren das Festival entscheidend mitgestaltet haben (was im Artikel ja auch abgehandelt wird). Im Grunde war doch genau das der Hauptinhalt der Proteste gegen die Regierungspläne, dass die Leitung der letzten Jahre ihre Arbeit ungestört fortführen solle. In einem kurzen Absatz wird festgestellt, dass der rechte Kulturstaatssekretär Morak sich der »Treue« seines Belgrader Festivalleiters Miroljub Vuckovic »sicher sein konnte«, weil dieser »als Intendant des Belgrader Filmfestivals zehn Jahre unter Milosevic Stehvermögen bewiesen« habe. Ich nehme an, der Autor meint, Vuckovic sei geübt im Ignorieren der Anliegen von Filmschaffenden, da er den zweifelhaften Ruf genießt, das letzte Belgrader Filmfestival der Ära Milosevic gegen den Willen der jugoslawischen FilmemacherInnen ausgerichtet zu haben. Vuckovic war doch nie mehr als ein sympathischer südosteuropäischer Köder, mit dem die linke Filmszene rumgekriegt werden sollte. Einer, der ahnungslos vor den Karren der rechten Medien- und Wirtschaftsfuzzis gespannt wurde.

bernard igbi